„Für uns hier keine 380 KV-Leitung“

Informationsveranstaltung: 380 KV-Leitung | Foto: Brandauer

Die Adneter fühlen sich vom Verbund, der Landes- und Bundespolitik unverstanden. Deshalb haben sie sich entschlossen sich selbst gegen das Vorhaben „380 KV-Leitung“ zu wehren.Bürgermeister Wolfgang Auer und Robert Putz, Gründer der Bürgerinitiative „Gemeisam sind wir stark“, stehen an vordester Front.

ADNET (sara). Die Gemeindevertretung Adnet, unter der Leitung von Bürgermeister Wolfgang Auer, und dem Vorsitzenden der Bürgerinitiative, Robert Putz, veranstaltete einen Informationsabend für die Bevölkerung mit dem Titel „380 KV Freileitung durch Adnet“. Diese nahm das Angebot an: Die Adneter erschienen zahlreich zur Gemeindediskussion. Als erste Gemeinde im Tennengau lud Adnet die Bürger ein, um ihre Meinungen äußern zu können und sich an der Diskussion zu beteiligen.

Alles leere Versprechungen?
Ein Adneter Bürger ärgerte sich: „Vor den Landtagswahlen 2009 versprach uns Landeshauptfrau Gabi Burgstaller unsere Vorhaben gegen die Leitung zu unterstützen.“ Nach der Wahl war die Starkstromleitung kurzzeitig kein Thema mehr und die Bevölkerung sei durch das Stillschweigen der Politiker verunsichert worden. Die betroffenen Gemeinden vereinbarten daraufhin ein Treffen, um Pläne zu besprechen, doch „Hallein und Kaprun sprachen sich schnell für die 380 KV-Leitung aus, da diese eher gewinnbringend als störend für die beiden Gemeinden ist“, gab Auer bekannt.

„Gemeinsam sind wir stark!“
Mehrere Gemeinden aus dem Flachgau, Bad Vigaun und natürlich Adnet gründeten einzelne Bürgerinitiativen, welche auf engem Raum zusammenarbeiten. Putz ist darauf sehr stolz: „Eine Gemeinde alleine kann wahrscheinlich nicht viel bewegen, wir müssen alle zusammenhalten, denn nur gemeinsam sind wir stark genug, um gegen den Verbund ankämpfen zu können.“

Auch die Experten machten den Gemeinden Mut und sprachen von einer „gemeinsamen zufriedenstellenden Lösung.“ Die betroffenen Gemeindevertretungen unternahmen sogar eine Reise nach Holland, welche ermöglichte sich neue technologisch weitentwickelte Strommasten anzuschauen. Die Gemeindevertretung ist von dieser Alternative begeistert und wäre auch bereit, diese Masten am geplanten Trassenverlauf aufzustellen, da bei dieser Variante das Magnetfeld kleiner ist als bei den herkömmlichen Starkstrommasten. Eine ebenfalls befriedigende Lösung wäre eine Teilverkabelung. Putz bemängelt: „Umwelt- und Gesundheitsargumente bringen nicht viel und werden einfach nicht berücksichtigt!“

Befürchtungen und Unwissen
Eine der bedeutensten Fragen war, ob die Einhaltung der Mindestabstände - jene zwischen Strommasten und Grundstücken - gewährleistet sind. „Diese Mindestabstände können schon umgangen werden“, zitierte Putz Burgstaller.

Adneter sind wild entschlossen
Die Adneter sind wild entschlossen sich das nicht gefallen zu lassen und wollen alle Hebel in Bewegung setzen, um die geplante Trasse zu verhindern. Auer und Putz sehen nur dann eine Möglichkeit, ihre Anliegen durchzusetzen, wenn alle Adneter zusammenhalten und vor allem die Grundeigentümer sich nicht vom Verbund kaufen lassen. „Denn hat der Verbund einmal einen Baustellenanfang gefunden, steht der gesamten Leitung nichts mehr im Weg“, warnt Putz. Bgm. Auer meint: „Wir sitzen alle in einem Boot und nur gemeinsam gehen wir nicht unter.“

Auch Kuchl und Golling haben sich kritisch zur Starkstromleitung geäußert, wollen ebenfalls dem Verbund einen Strich durch die Rechnung machen. „Keine betroffene Gemeinde und kein Grundeingentümer darf im Alleingang in Detailverhandlungen mit dem Verbund treten, da solche Verhandlungen auf keinen Fall zielführend sind“, stellt Putz klar.

Des Bügermeisters Albträume
Die 380 KV- Leitung raubt dem Adneter Bürgermeister schon den Schlaf, er sprach von einem Krieg zwischen den Gemeinden und dem Verbund, welcher von den Gemeinden gewonnen werden müsse. Am Ende der Veranstaltung waren sich die Adneter einig: „Nicht mit uns! Für uns keine 380 KV-Leitung ohne Teilverkabelung.“ Auch einer der Skeptiker, welcher Auer in der Vergangenheit stark kritisiert hat, versprach seine Unterstützung: „Ich finde, das kann der Verbund nicht mit Adnet machen!“

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