Salzburger Landtagswahl 2023
Tennengauer Kandidatenhearing: ÖVP und FPÖ
Die BezirksBlätter Tennengau präsentieren im Rahmen des Salzburger Landtagswahlkampfes die einzelnen Bezirkskandidaten. Diese Woche beantworten Johann Schnitzhofer (ÖVP und Marlies Steiner-Wieser (FPÖ) die drängenden Fragen.
Redaktion:
Martin Schöndorfer
Thomas Fuchs
TENNENGAU. Die Bezirksblätter Tennengau stellen bezirksbezogene Fragen in den Bereichen Verkehr, Umwelt und Verwaltung.
REGIONALMEDIEN: Welche Ideen haben sie für die Verbesserung des individual- und öffentlichen Verkehrs?
MARLIES STEINER-WIESER: Trotz einer Verbesserung der Taktung der Linienbusse ist diese nicht optimal. Hier muss ordentlich nachgeschärft werden. Die Landesregierung ist gerade im ländlich Tennengau untätig.
JOHANN SCHNITZHOFER: Die Verdichtung bringt eine wesentliche Verbesserung, zudem soll in Tennengauer Pilotgemeinden – Puch, Oberalm, Adnet, Krispl-Gaissau – mit großer Unterstützung von Verkehrslandesrat Stefan Schnöll an der Umsetzung eines flexiblen Mikro-Öffiverkehr gearbeitet werden.
Wie stehen sie zu dem Projekt S-Link Ausbau bis Hallein?
STEINER-WIESER: Wir stehen dem Projekt positiv gegenüber. Allerdings nicht um jeden Preis. Sollte sich das Projekt als wirtschaftlich unmachbar und mit zu großen Hürden darstellen, muss es einen breit angelegten Diskussionsprozess geben.
SCHNITZHOFER: Der S-Link Ausbau bis Hallein ist für mich ein innovatives Projekt.
Soll ein Autobahn-Vollanschluss bei Kuchl gebaut werden?
STEINER-WIESER: Eine dementsprechende Verschiebung des Verkehrs zugunsten von Golling führt automatisch zu einer Mehrbelastung für Kuchl. Außerdem ist auch die Kostenfrage ungeklärt – Radunterführung, Entwässerung. Weitere Studien müssen abgewartet werden.
SCHNITZHOFER: Meiner Meinung nach löst ein Autobahn-Vollanschluss in Kuchl die Verkehrssituation nur teilweise. Für mich wäre eine kurze Anbindung zum Bahnhof in Golling zu überlegen um ähnlich wie bei der Firma Kaindl in Lungötz einen Containershuttle einrichten zu können.
Was muss eine geeignete Person für das Amt des Bezirkshauptmannes/-Frau mit sich bringen?
STEINER-WIESER: Die Nachbesetzung muss aus rein objektiven Entscheidungsgründen und nicht aufgrund persönlicher Seilschaften vorgenommen werden. Die Rolle des Landeshauptmanns bei der Besetzung hoher Posten ist genau zu durchleuchten, um größtmögliche Objektivität bei der Besetzung von öffentlichen Posten herrschen zu lassen.
SCHNITZHOFER: Für die Leitung der Bezirkshauptmannschaft muss eine integre, mit der Region verwurzelte, und eine zu schnellen Entscheidungen fähige Person ernannt werden.
Hypothetische Frage: Ist eine Person geeignet, die in einem Handy-Chat von "aufräumen unter meinen Feinden" spricht?
STEINER-WIESER: Nein.
SCHNITZHOFER: Um Chatverläufe dokumentieren zu können muss man die gesamte Unterhaltung kennen.
Was tragen sie persönlich zum Klimaschutz bei?
STEINER-WIESER: Ich habe den Wäschetrockner in Rente geschickt und werde eine zweite PV-Anlage auf meinem Dach installieren. Für kleinere Wege benutze ich das Fahrrad und Glasflaschen gehören seit jeher zu meinem Alltag.
SCHNITZHOFER: Wir heizen ausschließlich mit Biomasse. Wir erzeugen eigenen Photovoltaikstrom. Wir bewirtschaften unseren Betrieb seit vielen Jahrzenten biologisch.
Wie stehen sie zu Windräder-Projekten im Tennengau?
STEINER-WIESER: Wir stehen Windkraftprojekten in Salzburg kritisch gegenüber. Salzburg ist im Gegensatz zum Osten Österreichs kein Windkraftland. Die Windverhältnisse sind bei uns in den Alpen anders als im Osten. Wertvolle Lebensräume werden zerstört. Wir sollten unsere Stärken forcieren: Wasserkraft, Sonnenergie und beim nachhaltigen Rohstoff Holz als Biomasse.
SCHNITZHOFER: Ich befürworte Windräder auf geeigneten Standorten. Es gibt im Bundesland insgesamt elf Windvorrangsflächen.
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