Ein Kleinod unnötig zerstört?

Die letzten Minuten des Wolf-Dietrich-Hauses hat Michael Neureiter festgehalten. | Foto: Neureiter
  • Die letzten Minuten des Wolf-Dietrich-Hauses hat Michael Neureiter festgehalten.
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HALLEIN (tres). Michael Neureiter, als Obmann des Kultur- und Museumsvereins „Vicone“ kulturell interessierter Tennengauer, hat nun mit "blutendem Herzen" zusehen müssen, wie das Wolf-Dietrich-Berghaus am Dürrnberg in Hallein von Baggern abgerissen wurde.

Die Geschichte des Hauses

1596 wurde unter Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau der Wolf-Dietrich-Stollen samt Wolf-Dietrich-Berghaus errichtet - ein zweigeschoßiger Bau mit Krüppelwalmdach und gekehlten Fenstergewänden aus Adneter Marmor. Das Gebäude diente als Betriebsgebäude und war bis in die 1950er Jahre der Schlusspunkt der Führungen durch das Bergwerk. Seit 1974 die Ausfahrt der Führungen in den Salzwelten auch bei der Einfahrt endet, verlor das Berghaus nach und nach an Bedeutung.

In den 1990er Jahren wurde der Raingraben, wo das Gebäude stand, im Gefahrenzonenplan als “Rote Zone” ausgewiesen, weshalb das Gebäude nicht unter Denkmalschutz gestellt wurde. "Menschenschutz geht eben vor Denkmalschutz", erklärt Neureiter, der das zwar versteht, der aber meint, das Gebäude sei unnötig abgerissen worden und "sogar die sechs Marmorfensterstöcke und der Türstock aus Adneter Marmor wurden entsorgt!"

"Nichts Schützenswertes"

Auch der Verein "Initiative Denkmalschutz" nahm den Abriss des Wolf-Dietrich-Hauses mit großem Unverständnis wahr: "Unglaublich, welche Kulturgüter in Salzburg unter den Augen der Politik und Behörden vernichtet werden", empören sich Markus Landerer und Claus Süss vom Verein für den Schutz bedrohter Kulturgüter.

Halleins Bgm. Gerhard Anzengruber erklärte gegenüber der Bezirksblatt-Redaktion, dass im Zuge des Hochwasserschutzes der Altstadt Rohre durch die alten Bergwerksstollen direkt neben dem nun abgerissenen Haus verlegt werden und es den Bauarbeiten im Weg stand. Das Projekt werde 2016 umgesetzt.

Der Halleiner Stadtchef selbst sah nichts Schützenswertes in dem Gebäude: "In den letzten 40 Jahren hat sich niemand darum gekümmert, es war verfallen und auch das Bundesdenkmalamt sah nichts Schützenswertes daran."

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