Keine Windräder in Golling: Salzburg AG zieht sich zurück
Erleichterung bei den Windrad-Gegnern: Die Salzburg AG wird das Projekt vorerst nicht weiter verfolgen.
HALLEIN (kat). Die schon lange andauernde Flaute um das Gollinger Windräder-Projekt endet nun im Stillstand. Mehrere Faktoren haben der geplanten Windkraftanlage schließlich die Luft aus den Rotoren genommen.
Schon seit einigen Jahren liefen die Planungsarbeiten der Salzburg AG gemeinsam mit der Firma Leube für einen zweijährigen Testbetrieb eines Windrades am Ofenauerberg. Nach dieser Testphase hätten drei weitere Windräder installiert werden sollen. Rund 4.500 Haushalte hätten mit Ökostrom versorgt sowie jährlich 11.100 Tonnen Co2 eingespart werden können. Seit einigen Monaten hatte das Projekt aber mit heftigem Gegenwind zu kämpfen: Die Anrainer haben eine Bürgerinitiative gestartet.
Projekt "nicht machbar"
Hauptargument der Gegner war die Lärm- und Schattenbelastung für die Bewohner der angrenzenden Siedlungen. Auch die Landesumweltanwaltschaft sprach sich gegen das Projekt aus. Grund dafür sind seltene Vogelarten, deren Durchzugsgebiet genau über den Ofenauerberg führt. Auch ein von der Salzburg AG vorgeschlagenes Monitorsystem, durch das sich die Rotorenblätter automatisch ausschalten, wenn sich Vögel nähern, konnte nicht überzeugen.
Ein weiterer Grund dafür, dass das Projekt "vorerst nicht weiter verfolgt wird", wie es seitens der Salzburg AG heißt, sind die fehlenden Widmungsbeschlüsse. Schon mehrmals hätte die Flächenumwidmung am Ofenauerberg stattfinden sollen. Das Verfahren musste aber aufgrund der Uneinigkeiten immer wieder verschoben werden.
Auch die abnehmenden Förderungen von Ökostromanlagen würden dazu beitragen, dass das Windkraftprojekt "wirtschaftlich nicht machbar" ist, so die Salzburg AG.
Erleichterte Gegner
Klaus Fischer, einer der Gründer der Initiative gegen die Windkraftanlage, zeigt sich erleichtert: "Die Entscheidung der Salzburg AG kam überraschend und wir freuen uns natürlich sehr."
Ob das Windkraftprojekt nun komplett vom Tisch ist, traut sich Fischer aber noch nicht sagen: "Es könnte ja sein, dass ein anderer Betreiber das Projekt fortsetzt. Positiv ist aber, dass Bürgermeister Toni Kaufmann nun seine Meinung anscheinend auch geändert hat."
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