Bezirk Tulln: 2.983 sind "Schwarzfahrer"
Schwarze Kennzeichen: 25 Jahre nach Aus sind noch viele auf Tour
GROSSRIEDENTHAL / BEZIRK TULLN. "Ich bin schon 34.000 Kilometer gefahren und hatte noch nie einen Unfall", erzählt die 86-jährige Josefa Knell, zeigt auf ihren Toyota und vor allem auf das schwarze Nummerntaferl.
Fast ausgestorben
Das "Weißblech" wird ein Vierteljahrhundert alt: Heuer ist es 25 Jahre her, dass erstmals ein weißes Kennzeichen mit schwarzer Schrift auf ein Auto montiert wurde. Seit 1989 verschwinden die alten schwarzen Nummerntafeln, ein Vierteljahrhundert später sind sie fast ganz ausgestorben. Doch noch immer gibt es hartnäckige "Schwarzfahrer". Die Bezirksblätter hörten sich im Bezirk um, wie viele es noch sind – und stellen stolze Besitzer alter Bleche vor.
Einen Traum erfüllt
Der Wahl-Tullner vom linken Donauufer, Peter Rosenzweig, ist stolz auf seinen 69er Sunbeam und auf das Taferl: "1970 wurde er erstmals zugelassen", sagt der ehemalige Telekom-Beamte, dessen Fahrzeug auch bei der Sonderausstellung auf der Oldtimer-Messe in Tulln mit dabei war.
2.983 angemeldete Fahrzeuge mit alten Nummern gibt’s im Bezirk noch, informiert Bezirkshauptmann Andreas Riemer. "Vorrangig sind sie noch bei Anhängern und Zugmaschinen im Einsatz", was auch Versicherungsvertreter Franz Aigner bestätigen kann, bei dem "Pepi-Tant" Knell ihren Toyota in besten Händen weiß. "Ich bin immer mit einem Kleinbus gefahren", erinnert sich die Großriedenthalerin, mit einem Bausparer hat sie diesen Traum erfüllt und "im 87er Jahr ein kleines Auto gekauft", erzählt sie stolz. Und der Wagen ist heut’ noch immer topfit, stellt Toyota-Händler Ernst Pfaller fest, der die Nummer N-449.000 lange Jahre hatte – vom Vater, erzählt er.
Zur Sache:
Eins ist gewiss – die "Schwarzfahrer" sind vom Aussterben bedroht: "Grundsätzlich verlieren die schwarzen Nummerntaferl die Gültigkeit nicht, jedoch bei einer Ummeldung gehören auch sie der Vergangenheit an", weiß Versicherer Franz Aigner. Wenn das schwarze Kennzeichen gestohlen oder verloren wird, gibt’s ebenso ein weißes, fügt Bezirkshauptmann Andreas Riemer hinzu.
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