"Die geben mir keine Wohnung!"
Junge Frau will nach Zimmer bei "Möwe" eine Gemeindewohnung. Die ist aber nicht leistbar.
TULLN. "Die geben mir eh keine Wohnung, dann gebt’s mir wenigstens ein Grab", sagt Dileg Tuk, als sie sich an die Redaktion der Tullner Bezirksblätter wendet.
Die junge Frau hat schon vieles in ihrem Leben ertragen müssen. Vom Frauenhaus St. Pölten kommend, erhielt sie eine Bleibe beim Verein Möwe. Jetzt jedoch ist die Möglichkeit, dort zu wohnen, ausgelaufen. Nach achtzehn Monaten müsse um eine Verlängerung angesucht werden, informiert Karima Bencheikh, Chefin des Tullner Vereins Möwe. "Doch wir sind mit ihr am Ende", sagt Bencheikh, "ihr ist nichts recht", fügt sie hinzu.
Tug steht auf der Straße: "Alles, was ich will, ist eine Gemeindewohnung", äußert sie ihren Wunsch. Daher hat sie sich vertrauensvoll an die Stadt gewendet. Stadträtin Elfriede Pfeiffer (TVP), die für die Wohnungsvergaben zuständig ist: "Wir haben der Frau einige Wohnungen gezeigt, auch jene beim ehemaligen Lagerhausturm. Doch die, die sie will, kann sie sich nicht leisten", sagt Pfeiffer. Vor Redaktionsschluss wurde bekannt, dass die junge Frau eine Bleibe in der Jugendherberge gefunden hat.
Zur Sache:
330 Gemeindewohnungen liegen im Eigentum der Stadt Tulln, für die sie auch die Vergaberechte hat. Dem gegenüber stehen etwa einhundert Personen, die aktuell auf der langen Liste der Wartenden stehen, informiert Wohnungs-Stadträtin Pfeiffer.
Der Nachfrage könne man aber nicht Herr werden, da die Mieter meist bis an ihr Lebensende in den Räumen wohnen.
Die Mietkosten betragen bei einer 45-m²-Wohnung 300 Euro, bei einer 80 m² großen Wohnung etwa 700 Euro pro Monat ohne Betriebskosten. Die Wohnungen werden sukzessive alle auf Kategorie "A" umgebaut, was bedeutet, dass sich das Bad und die Toilette in der Wohnung befinden.
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