Dieb plünderte Nachtkästchen in Krankenzimmern
¶TULLN. Der Strafantrag umfasst ganze 56 Delikte, alle begangen in niederösterreichischen Krankenhäusern. Spitzenreiter mit allein zehn Delikten war das Landesklinikum Donauregion Tulln, aber auch im Wald- und Weinviertel schlug der 37-jährige polnische Angeklagte zu. Wegen gleichartiger Delikte in seiner Heimat und in Deutschland vorbestraft, wurde er deshalb auch in Österreich schon zweimal verurteilt.
Bankomatkarten gestohlen
Während Patienten abwesend waren, schlich er sich am 15. Juni vorigen Jahres in Krankenzimmer ein, durchsuchte Nachtkästchen und Spinde und klaute, was ihm in die Hände fiel: Geldbörsen samt Inhalt, Ausweise, E-Cards, Bankomat- und Kreditkarten. Hatte ein Bestohlener unvorsichtigerweise seine Geheimzahl notiert, plünderte er das Konto. In einem Fall störte ihn auch die Anwesenheit eines Patienten im Krebsendstadium nicht, der desorientiert im Bett lag. Der Gesamtwert der Beute betrug rund 6.000 Euro.
Der geständige Angeklagte versicherte dem Korneuburger Richter Manfred Hohenecker, er habe schon eine Therapie begonnen. Die trockene Antwort: „Super, aber gebracht hat die offenbar gar nichts.“
Zu einer Verurteilung durch das Landesgericht Innsbruck von 18 Monaten kamen nunmehr zwei Jahre und außerdem der Widerruf einer bedingten Strafnachsicht von 14 Monaten hinzu. Vier Jahre und acht Monate Therapiefortsetzung sind daher gesichert. Nicht rechtskräftig!
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