Fischwanderhilfe in Greifenstein eröffnet

Bei der Eröffnung: Bürgermeister Maximilian Titz (St.Andrä-Wördern), Karl Gravogl Landesfischerverband NÖ). Bezirkshauptfrau Waltraud Müllner-Toifl Korneuburg), LH-Strv. Stephan Pernkopf (Land Niederösterreich), GF Karl Heinz Gruber, VERBUND Hydro Power GmbH, Generalsekretär Josef Plank (BMNT), Bürgermeister Helmut Laab (Stockerau), VD Günther Rabensteiner (VERBUND AG), GF Michael Amerer (VERBUND Hydro Power GmbH) | Foto: Zeiler
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  • Bei der Eröffnung: Bürgermeister Maximilian Titz (St.Andrä-Wördern), Karl Gravogl Landesfischerverband NÖ). Bezirkshauptfrau Waltraud Müllner-Toifl Korneuburg), LH-Strv. Stephan Pernkopf (Land Niederösterreich), GF Karl Heinz Gruber, VERBUND Hydro Power GmbH, Generalsekretär Josef Plank (BMNT), Bürgermeister Helmut Laab (Stockerau), VD Günther Rabensteiner (VERBUND AG), GF Michael Amerer (VERBUND Hydro Power GmbH)
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GREIFENSTEIN / STOCKERAU. Im Jahr 2016 wurde mit dem Bau der Fischwanderhilfe beim Donaukraftwerk Greifenstein begonnen. Heute, 20. April 2018, wurde diese ihrer Bestimmung übergeben.
Im Zuge des EU-LIFE+ Projektes „Netzwerk Donau“ erhielt das Kraftwerk Greifenstein an der Donau eine neue Fischwanderhilfe. Ein naturnaher Bach ermöglicht den Fischen, die zehn Meter Höhendifferenz des Donaukraftwerks zu überwinden. Notwendig ist dazu ein 4,4 Kilometer langes Gerinne, das eingebettet in die ökologisch wertvollen Flächen in der Greifensteiner Au errichtet wurde. Über 400.000 m³ Schotter wurden insgesamt in der Au beim Kraftwerk Greifenstein bewegt.

Nachhaltiges Projekt

"62 verschiedene Fischarten leben in der Donau", erklärt Landesfischermeister Karl Gravogl. Von der Barbe bis zum Zander, vom Hecht bis zur Nase. Die Barrierefreiheit für Fische ist nur eines der Ziele im Projekt „LIFE+ Netzwerk Donau“. Hauptanliegen ist die Verbindung bestehender ökologisch gesunder Flächen und Renaturierungsprojekte. Dass die Fischwanderhilfe Greifenstein "im größten zusammenhängendn Augebiet in Österreich liegt", betont Landesvize Stephan Pernkopf im Rahmen der Eröffnung. Betont wird aber auch die Nachhaltigkeit des Projektes, genauso wie die Nachvollziehbarkeit, denn "die Fische werden gechipt", klärt Florian Seidl, Verbund-Pressesprecher auf. Fischökologen würden diese Tätigkeit durchführen, somit könne man genau nachvollziehen, welche Wegstrecke die Tiere zurücklegen.
Dass Fischaufstiegshilfen grundsätzlich kein unbekanntes Thema sind, betont Michael Amerer, seines Zeichens Verbund-Geschäftsführer. Für Gravogl ist dies "ein weiterer wichtiger Meilenstein. Die Fische werden es uns danken", sagte er.

Zur Sache:
Unterstützt wurde das Projekt von sechs Finanzierungspartnern: der EU im Rahmen des LIFE+ Programms, dem Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, den Landesregierungen von Ober- und Niederösterreich sowie den Landesfischereiverbänden Ober- und Niederösterreich.

Presseaussendung vom Verbund:

Mit der neuen Fischwanderhilfe öffnet sich frischer Lebensraum für Fische an der Donau weit über das Kraftwerk hinaus.

Im Zuge des EU-LIFE+ Projektes „Netzwerk Donau“ rüstete VERBUND das Kraftwerk Greifenstein mit einer neue Fischwanderhilfe aus. Bei einer ersten Befischung überzeugten sich die Projektpartner vor Ort von der Funktion.

Die Wiederherstellung der Durchgängigkeit der großen Flüsse ist eines der wesentlichen Ziele, welche über die europäische Wasserrahmenrichtlinie für die kommenden Jahre vorgegeben wird. Ein naturnaher Bach ermöglicht den Fischen, die 14,5 Meter Höhendifferenz des Donaukraftwerks zu überwinden. Notwendig ist dazu ein 4 Kilometer langes Gerinne, das eingebettet in die ökologisch wertvollen Flächen in der Greifensteiner Au errichtet wurde. Über 400.000m³ Schotter wurden insgesamt in der Au beim Kraftwerk Greifenstein bewegt. Die Projektkosten belaufen sich auf rund 8 Mio. Euro. Rund die Hälfte der Kosten übernimmt VERBUND.

Strom aus Wasserkraft

„Wir beweisen auch mit unseren Leistungen in ganz Österreich und besonders an der Donau, dass Strom aus Wasserkraft die nachhaltigste, sauberste und sicherste Form der heimischen Stromerzeugung darstellt“, so Vorstandsmitglied Günther Rabensteiner (VERBUND AG). „Unsere Kompetenz wird heutzutage nicht nur im technischen Bereich bei der Stromerzeugung aus Wasserkraft, sondern auch bei Ökologieprojekten international geschätzt. Das Gebot der Stunde im Bereich Umwelt, Klima und Energie ist, die Ressource Wasserkraft bestmöglich zu nutzen und zukünftige Optionen auf hohem Standard ökologisch verträglich auszubauen und so das Rückgrat der sicheren und heimischen Versorgung zu stärken.“

Knappe Million Euro Förderung

„Wasser ist eine unentbehrliche Lebensgrundlage für Mensch und Natur und wir sind uns seiner Bedeutung bewusst. In Österreich wurde schon sehr viel in den Schutz der Gewässer investiert. Woran wir derzeit intensiv arbeiten, die Struktur der Gewässer zu verbessern und Wanderhindernisse für Fische zu beseitigen. Die Umsetzung von so großen Projekten, wie die der Fischwanderhilfe Greifenstein, bringt uns ein großes und wichtiges Stück vorwärts. Das Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus unterstützt deshalb dieses Projekt mit einer Förderung in der Höhe von 980.000 Euro“, stellt der Generalsekretär Josef Plank vom Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus bei der Eröffnung fest.
„Das Land Niederösterreich hat in den letzten Jahren große Anstrengungen unternommen, um im Bereich der Donau und ihrer großen Nebenflüsse vernetzte Lebensräume zu schaffen. Damit leisten wir einen großen Beitrag für die Artenvielfalt im Naturland Niederösterreich. Die Fischaufstiegshilfe beim Kraftwerk Greifenstein wurde daher auch mit 310.000 Euro aus Landesmitteln unterstützt“, so LH-Stv. Stephan Pernkopf.

Wichtiger Meileinstein

„Greifenstein war immer schon der Ort, wo die Wasserkraft neben der CO2-freien Stromerzeugung ökologisch bahnbrechendes geleistet hat. Was der Gießgang vor 30 Jahren war, ist heute die naturnahe Fischwanderhilfe. Wir feiern damit nicht nur einen weiteren, sehr wichtigen Meilenstein bei der Herstellung der Durchgängigkeit an der Donau, es wurde letztlich auch ein zusätzlicher Lebensraum für die Wasserlebewesen und Vögel geschafften“, so Karl Heinz Gruber, Geschäftsführer der VERBUND Hydro Power GmbH.
„Wichtig war der gesamtheitliche Ansatz bei der Umsetzung des Projekts der Fischwanderhilfe. Neben der Ökologie achten wir daher auch immer darauf, dass die ökonomischen Rahmenbedingungen passen. Wir sind froh, dass wir für die hohe Investition in die Umwelt auch wichtige Finanzierungspartner gefunden haben, allen voran natürlich die Europäische Union sowie der Bund, die Länder Ober- und Niederösterreich und die Fischereiverbände aus diesen beiden Bundesländern. Und letztlich freut es uns, dass bei der Errichtung österreichische Unternehmen zum Zuge kamen und so die regionale Wertschöpfung sichergestellt werden konnte“, ergänzt Michael Amerer, Geschäftsführer bei VERBUND Hydro Power GmbH.

Frischer Lebensraum entlang der Donau

In Greifenstein bieten Kolke (Tiefstellen) und eigens verankerte Raubäume Lebensraum für Wasserlebewesen und Vögel. Zwei Dotationsbauwerke garantieren die erforderliche Wassermenge auch bei Nieder- und Hochwasser-Lagen. Der Bach nutzt als Lebens- und Laichraum der Artenvielfalt und „impft“ die Donau.

Vernetzung ökologischer Zonen an der Donau

Die Barrierefreiheit für Fische ist nur eines der Ziele im Projekt „LIFE+ Netzwerk Donau“. Hauptanliegen ist die Verbindung bestehender ökologisch gesunder Flächen und Renaturierungsprojekte. Die Fischwanderhilfe Greifenstein liegt im Europaschutzgebiet "Tullnerfelder Donauauen", dem größten zusammenhängenden Augebiet Österreichs.

Partner im LIFE+ Projekt „Netzwerk Donau“
VERBUND hat 2011 das LIFE+ Projekt „Netzwerk Donau“ gestartet, das sich die Herstellung der Durchgängigkeit an ausgewählten Strecken der Donau, sowie die Errichtung spezieller Strukturmaßnahmen in Stauwurzelbereichen in Form von Kiesbänken, Inseln und Nebenarme zum Ziel gesetzt hat. In den kommenden Jahren wird VERBUND mit einem Gesamtaufwand von rund 25 Mio. Euro und mit sechs Finanzierungspartnern (EU, Ministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus, die Landesregierungen von Ober- und Niederösterreich, sowie den Landesfischereiverbänden Ober- und Niederösterreich) die Fischfauna von vier Natura 2000-Gebieten und von Zubringersystemen verbessern.

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