Frauen in der Technik

TULLN. Gut ausgebildete Fachkräfte sind für Unternehmen ein Schlüssel zum Erfolg. Der Bedarf an Fachkräften in technischen und naturwissenschaftlichen Branchen kann jedoch nicht immer ausreichende gedeckt werden, eine Chance für interessierte Frauen, in neuen Berufen Fuß zu fassen.
Seit September 2011 führt der Verein Hebebühne in Tulln eine Facharbeiterinnen-Ausbildung für 14 arbeitsuchende Frauen durch, die den Lehrberuf Chemielabortechnik erlernen wollen. Die Ausbildung wird im Rahmen des Programms ‚FiT - Frauen in Handwerk und Technik‘ vom AMS Niederösterreich und dem esf gefördert.
Die Ausbildung dauert 21 Monate. Im Rahmen von verschiedenen Praktika können die angehenden Laborantinnen Einblicke in verschiedene Praxisfelder gewinnen und Kontakte zu möglichen ArbeitgeberInnen knüpfen.
Eine neue Kooperation des Vereins Hebebühne mit dem Interuniversitären Department für Agrarbiotechnologie (IFA-Tulln) der Universität für Bodenkultur Wien ermöglicht erstmals drei Teilnehmerinnen während eines Zeitraums von zwei Monaten die chemischen Labors der Umwelt-Biotechnologie der IFA-Tulln kennen zu lernen und in internationalen Forschungsprojekten zur Erhaltung der Umwelt mit zu arbeiten.

Einblick in internationale Forschungsfelder
In den bestens ausgestatteten Labors werden die Praktikantinnen mit modernsten Analysegeräten, Werkstätten und Versuchsanlagen vertraut, gewinnen Einblicke in aktuelle internationale Forschungsfelder und erhöhen damit ihre Chance auf einen Arbeitsplatz bei Industriepartnern.
Andreas P. Loibner, Leiter des Institutes für Umweltbiotechnologie am IFA-Tulln ist von den Praktikantinnen der Facharbeiterinnen-Ausbildung begeistert: „Die Frauen sind außerordentlich motiviert und bemerkenswert gut ausgebildet. Diese Praktikumskooperation ist für uns eine Win-Win-Situation. Wir profitieren in den Labors vom Engagement und dem Einsatz der Praktikantinnen und die Praktikantinnen erhalten bei uns einen guten Einblick in die Laborarbeit. Wenn bei uns in nächster Zeit eine Stelle für eine Chemielabortechnikerin frei wird, hätten wir bereits drei Anwärterinnen, die wir kennen und die mit unseren Abläufen vertraut sind. Das erspart uns bei der Personalsuche viel Aufwand und wir können uns sicher sein, dass wir die richtige Person ausgewählt haben‘.
Der erste Lehrgang wird im Juni 2013 zur Lehrabschlussprüfung antreten. Michaela Lehr-Schörg, Projektleiterin der Ausbildung, ist überzeugt: „Auf Grund des großen Bedarfs an Fachkräften und der guten Kontakte, die während der Praktika geknüpft werden konnten gehen wir davon aus, dass alle unsere Absolventinnen gute Jobangebote finden werden.“

Zur Sache: IFA und Hebebühne
Das IFA-Tulln wurde 1994 als gemeinsame Forschungsstätte von drei Wiener Universitäten errichtet: der Universität für Bodenkultur (BOKU), der Veterinärmedizinische Universität und der Technische Universität.
Das IFA-Tulln setzt auf Innovation und internationale Vernetzung. Die Expertise der IFA-MitarbeiterInnen umfasst moderne Biotechnologie der Pflanzen- und Tierproduktion, Umweltbiotechnologie, Naturstofftechnik, Tierernährung und (Bio-) Analytische Chemie. Seit 2004 ist das IFA-Tulln ein Department der BOKU mit über 150 MitarbeiterInnen.

Der Verein Hebebühne ist ein gemeinnütziger Bildungsträger, der seit 1989 erfolgreich vielfältige Beratungs- und Bildungsangebote in Niederösterreich umsetzt.
Im September 2011 konnte im Auftrag des AMS Niederösterreich erstmals die Facharbeiterinnen-Ausbildung Chemielabortechnik im Rahmen des AMS-Programms „FIT-Frauen in Handwerk und Technik“ durchgeführt werden. Die Ausbildung wird aus Mitteln des AMS Niederösterreich und des esf gefördert.