Langenlebarner Anrainer schlagen Alarm: Schattenspender werden gefällt

- Franz Rader, Mario Höfer, Herbert Bucher und Sandra Lehner vor der gefällten Linde.
- Foto: Foto: Zeiler
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Schattenspender gefährden die Verkehrssicherheit.
LANGENLEBARN. "Hier werden gesunde Bäume gefällt", ist Anrainer Franz Rader erzürnt. Zuerst musste eine hohe Linde, danach ein Ahorn weichen.
In der Julius-Raab-Straße werden Bäume gefällt, was bei den Anrainern der Wohnanlage auf Widerstand stößt: "Meine Gattin konnte das nicht mit ansehen", erzählt Rader, der kritisiert, dass "die Wohngesellschaft es nicht einmal für notwendig erachtet hat, über die geplanten Rodungen zu informieren. Schließlich müssen wir Mieter auch für die Kosten aufkommen", sagt der 79-Jährige. Unterstützung bekommt er von Herbert Bucher, der gleicher Meinung ist.
Seitens der Hausverwaltung versteht man die Aufregung nicht. "Ein Prüfbericht ergab, dass die Bäume die Verkehrssicherheit gefährden", erklärt Daniel Neubauer von der Heimstätte, "wenn ein Ast herunterfällt, ist das eine Haftungsfrage."
Insgesamt werden fünf Bäume gefällt. Drei davon werden dezidiert in dem Gutachten beanstandet, bei zwei weiteren Bäumen entschieden wirtschaftliche Kriterien. Pflegearbeiten wurden bei rund zehn Bäumen veranlasst. Nachforstungen sind nicht vorgesehen.
Der Tullner Stadtrat Karl Mayer, zugleich Ortsvorsteher von Langenlebarn, ist verwundert. Auch die Gemeinde wusste nichts von den Schlägerungen. "Dass die Anrainer und Bewohner der Anlage nicht informiert wurden, ist unglücklich. Für die Gemeinde wäre es wünschenswert. Grundsätzlich bin ich aber überzeugt, dass sich die Heimstätte schon etwas überlegt haben wird, wenn sie Bäume rodet", sagt Mayer. Genau an diese Informationspflicht sieht sich der Hausverwalter nicht gebunden: "Wenn es einen Wasserrohrbruch gibt, muss ich auch nicht das ganze Haus informieren."
Karin Zeiler und
Karina Seidl


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