St. Andrä-Wördern
Mit dem Bus nach Tulln: "bis 8 Uhr nicht zu schaffen"

- Gemeinderätin Elisabeth Seidl setzt sich für bessere Verbindung ein.
- Foto: VP St. Andrä-Wördern
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Direktbus fährt 15 Minuten zu spät am Morgen - Gemeinderätin fordert bessere Verbindung für Kirchbach/Tulln
ST. ANDRÄ-WÖRDERN/TULLN. Gemeinderätin Elisabeth Seidl setzt sich für eine frühere Abfahrt nach Tulln ein. Sie kritisiert, dass wer von Kirchbach im Wienerwald in der Früh rechtzeitig um 8 Uhr in der Schule und in der Arbeit in der Stadt Tulln sein will, der soll derzeit dafür mit dem Bus rund 75 Minuten benötigen. Die Direktverbindung mit dem 445er benötigte man nach Tulln nur 26 Minuten. Leider fahre der Direktbus derzeit um rund 15 Minuten zu spät ab.
„Zwar gibt es in der Schulzeit mit dem 445 einen Direktbus nach Tulln, der aber leider unter der Woche um rund 15 Minuten zu spät fährt, und zwar um 7 Uhr 29 ab Kirchbach und um 7 Uhr 55 an Tullner Bahnhof – von wo die Kinder ja noch zu den Schulen oder die Berufstätigen zu ihren Firmen gehen müssen. Das ist bis 8 Uhr nicht zu schaffen. Daher müssen wir aktuell um 6 Uhr 44 mit der Linie 405 nach Maria Gugging fahren und weiter mit dem 406er nach Tulln, um vor 08:00 h in der Schule oder Arbeit zu sein! So ein Umweg ist kein bedarfsgerechtes Angebot. Viele fahren daher privat die rund 15 Kilometer mit dem Auto: sie fahren später weg und sind trotzdem rechtzeitig am Ziel“,
argumentiert Seidl.
Verbesserungsmöglichkeiten gewünscht
Seidl sieht generell Verbesserungsmöglichkeiten für die Anbindung von Kirchbach an die öffentlichen Verkehrsnetze. Die Linie 445 fährt zu Schulzeiten circa alle zwei Stunden und damit erreicht man die S45 in Hernals und den REX4 in Tulln.
Für den Rückweg zu Mittag und am Nachmittag bedeutet dies, nur alle zwei Stunden bei Schulende eine direkte Verbindung zu haben! Zur S-Bahn muss man von Kirchbach mit dem Auto nach St. Andrä-Wördern, um rechtzeitig in Tulln sein zu können. Deutlich schlechter sieht das in der Ferienzeit aus – da fahren nämlich kaum noch Busse.
Nachts bleibt Jugendlichen wie auch Erwachsenen, nur entweder das City-Taxi vom Bahnhof St. Andrä-Wördern oder gleich mit dem Auto zu fahren.
„Als erster wichtiger Schritt ist mein Anliegen, den 445er (Kurs 103) generell rund 15 Minuten früher zu führen: mit Abfahrt Wien Hernals 06:40 h, Abfahrt Unterkirchbach Ort 07:15 h und Ankunft Tulln Bahnhof 07:40 h. Damit können wir den Kindern und Jugendlichen sowie den Arbeitenden einen Umweg über Maria Gugging und damit wertvolle Zeit in der Früh sparen UND gleichzeitig der Auslastung der Linie 445 fördern!“,
sagt die Kirchbacher Gemeinderätin.
Keine Beschwerden eingegangen
"Es gibt bei uns weder kundenseitig noch von besagter Dame Beschwerden oder Anregungen in dieser Sache, und hatten diese spezielle Anfrage daher bislang nicht am Radar", weißt Georg Huemer, Pressesprecher der Niederösterreichische Verkehrsorganisationsgesellschaft (NÖVOG) hin.
"Es wäre jedoch grundsätzlich zielführend, mit der NÖVOG in Kontakt zu treten, wenn es bestimmte Fahrplanwünsche gibt, denn unsere Experten sind sehr engagiert, wenn es darum geht, den öffentlichen Verkehr im Sinne der Fahrgäste zu optimieren.
Die Linie 445 verkehrt seit Dezember 2020 und ist im Wesentlichen auf den Fahrplan der REX-Züge in Tulln Bahnhof abgestimmt. Hier gibt es also eine gut geplante und funktionierende Umstiegsverbindung zur Bahn, heißt es seitens der NÖVOG.
"Eine Verschiebung des Busfahrplanes um 15 Minuten, würde diesen für die Linie elementaren Anschluss deutlich verschlechtern. Grundsätzlich müssen wir hier zwischen verschiedenen Interessen abwägen, und können manchmal einzelnen Fahrgastwünschen nicht ohne weiteres nachkommen, wenn damit andere Fahrgäste wesentlich benachteiligt wären",
so Huemer.
"Im konkreten Fall ist aktuell keine wesentliche Fahrplanänderung angedacht, wir analysieren aber laufend die Entwicklung etwa der Fahrgastströme, um gegebenenfalls zu einem späteren Zeitpunkt Adaptionen vornehmen zu können".
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