"Müssen auf Menschen offen zugehen"

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Volles Atrium: Infoabend über Flüchtlingshilfe in Tulln.
TULLN. "Mit dieser Veranstaltung wollen wir den höchstmöglichen Grad an Information bringen", sagte Bürgermeister Peter Eisenschenk (TVP) und eröffnete den Infoabend über Flüchtlingshilfe im Tullner Atrium.
Eisenschenk betonte, dass jeder seine eigene, persönliche Linie zum Thema Asyl finden müsse. Wie die Bezirksblätter berichteten, werden in Tulln an fünf Standorten Container für insgesamt 100 geflüchtete Personen aufgestellt. Wie es zu dieser Entscheidung kam, darüber referierte Tullns Stadtamtsdirektor Viktor Geyrhofer, der informierte, dass die Container von der Firma SLC Europe errichtet werden, die auch die Betreuung der Menschen vor Ort übernimmt.
Schichtbetrieb wird eingerichtet
"Drei Asylbetreuer und ein Sozialarbeiter werden im Schichtbetrieb dafür sorgen, dass es den Menschen gutgeht", so Christian Kogler, SP-Bürgermeister von Puchenstuben und Vertreter der Firma SLC Europe. Gerade in Tulln gehe man extrem professionell vor, lobte er die Entscheidungsträger. Warum er solch einen Zugang zu Asylwerbern hat ist schnell erklärt: "In meiner Gemeinde wohnen 350 Personen. Seit den 90er Jahren haben wir 50 Asylwerber bei uns. Und die wollten wir damals nicht weggehen lassen, denn ansonsten hätten wir in den Volksschulklassen zu wenig Kinder gehabt".
Ängste abbauen
Wie das Zusammenleben mit Asylwerbern funktionieren kann, das stellt Michael Weissmann, Bezirkskommandant des Roten Kreuzes dar: "Man muss einfach offen auf die Menschen zugehen", so seine Empfehlung, Ängste abzubauen.
Auch die rechtlichen Grundlagen waren am gestrigen Abend von Interesse (siehe Artikel: Zwentendorfer suchen Unterkünfte für geflüchtete Personen). Peter Anerinhof, Land NÖ, Abteilung Staatsbürgerschaft und Wahlen, betonte, dass im Rahmen der Aufnahme von Asylwerbern eine "Steuerungsgruppe wünschenswert ist". Dem komme man in Tulln nach: tulln.hilft.at
"Freiwillig geblieben"
"Flüchtlinge sind auch ein Potential", meldete sich eine Frau zu Wort, die erzählte, dass sie vor 20 Jahren nach Tulln geflüchtet ist – nicht freiwillig. "Aber geblieben bin ich freiwillig und habe ich habe mich ehrenamtlich engagiert, viele freiwillige Stunden geleistet". Dafür erhielt sie Applaus.
Weitere Artikel zum Thema Asyl:
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