Sicher in die Schule in Tulln
Neue "gesunde Straßen" bewusst benutzen

- Die „Healthy 2 School“-Projektgruppe vor der Volksschule 2 Tulln: DI Agnes Feigl (Landschaftsarchitektin), Ing. Thomas Rudolf (Stadtgemeinde Tulln), Stadträtin Mag. Veronika Kulenkampff, Matthias Schlögl (Radlobby Tulln), Ariane Egger (Lehrerin VS2), Christoph Weber (Mobilitätsmanagement NÖ), Christina Knourek-Speringer (Lehrerin VS2), Direktorin Andrea Gleixner (VS2), DI Dr. Cornelia Hebenstreit (Stadtgemeinde Tulln) und Stadtrat Peter Höckner.
- Foto: Stadtgemeinde Tulln
- hochgeladen von Oskar Benisch
Stellen Sie sich vor: Montagfrüh, 7.35 Uhr, vor einer Tullner Volksschule – Autos stauen sich im begrenzten Verkehrsraum, weil viele Eltern ihre Schützlinge persönlich abliefern. Dazwischen kommen Busse an, Radfahrende und Fußgänger:innen schlängeln sich durch - Konflikte sind vorprogrammiert.
TULLN. Dass es auch ganz anders ablaufen kann, will das Projekt „Healthy 2 School“ an der Volksschule 2 Tulln aufzeigen.
Die Stadtgemeinde Tulln arbeitet dabei mit DI Agnes Feigl (Landschaftsarchitektin), Radlobby Tulln, Mobilitätsmanagement NÖ und eben der VS2 zusammen. Das Projekt zielt darauf ab, Schulwege zur VS2 als Alltagswege, die zu Fuß oder mit dem Rad zurückgelegt werden können, ins Bewusstsein zu bringen – ganz ohne Druck, aber mit entsprechenden Anreizen.
Alltagswege als Wohlfühlräume
„Straßen und Gassen sollen Räume werden, in denen man sich gerne aufhält“, erklärt Agnes Feigl. Gelingen soll das unter anderem mit dem „Healthy Streets“-Ansatz aus Großbritannien. Damit eine Straße als gesund eingestuft wird, sollte sie im Idealfall in zehn Kategorien gut abschneiden (siehe Grafik), der Fokus liegt dabei auf den menschlichen Bedürfnissen im Straßenraum. Im Tullner Projekt werden die Wege zur VS2 mit der „Healthy Streets Brille“ ins Visier genommen.

- Die Kategorien des "Healthy Streets"-Ansatzes im Überblick
- Foto: Stadtgemeinde Tulln
- hochgeladen von Oskar Benisch
„Damit wollen wir aufzeigen, was bereits positiv ist und was verändert werden müsste, damit Kinder mit oder ohne Begleitpersonen den Schulweg gerne und sicher zu Fuß oder mit dem Rad zurücklegen“, betont DI Dr. Cornelia Hebenstreit (Verkehrsabteilung der Stadtgemeinde Tulln). Auch mit wenig Aufwand kann viel erreicht werden. Es müssten schließlich nicht immer gleich massive bauliche Veränderungen sein. Denkbar sind etwa (kreative) Schulweggestaltungen Sicher in die Schule auf „gesunden Straßen“ oder Maßnahmen wie der SchulGehBus (hier gehen Kinder über verschiedene Haltestellen gemeinsam bis zur Schule).
Niederschwellige Mobilitätserhebung und Workshops
Kinder, Eltern und Lehrkräfte werden eingebunden, um ihre Alltags- bzw. Schulwege zu bewerten und kennenzulernen – all das so niederschwellig wie möglich. Gleich zu Schulbeginn wurden Fragebögen und Flyer verteilt. In einer Schulwoche wird in allen Klassen Mobilitätserhebung durchgeführt, einige Zeit später folgen Workshops in den Projektklassen. Insgesamt ist „Healthy 2 School“ auf zwei Jahre angelegt. Nach der Analyse und Evaluierung durch das Projektteam ist für das Frühjahr 2027 eine Schlussveranstaltung geplant.
Direktorin Andrea Gleixner zeigt sich zuversichtlich, denn: „Veränderung beginnt immer beim Kind. Das sehen wir auch bei unseren anderen Schulprojekten immer wieder: Egal ob es um gesunde Ernährung oder die richtige Mülltrennung geht – motivierte Kinder bringen häufig positive Veränderungen in ihre Familien.“
Lies hier weiter:



Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.