Neues Fahrzeug zur ökologischen Unkrautbekämpfung
TULLN. Als erste „Natur im Garten“-Stadt Österreichs pflegt Tulln sämtliche Grünräume ohne Glyphosat – was die Unkraut-Bekämpfung in Beeten und am Straßenrand wesentlich aufwändiger gestaltet. Darüber hinaus erschweren die feuchte Witterung und das daraus resultierende enorme Unkraut-Wachstum den Stadtgärtnern derzeit das Leben. Ein zusätzliches Heißwasser-Fahrzeug hilft nun bei der effizienteren Unkraut-Bekämpfung. Auch die Bürgerinnen und Bürger können unterstützen und Unkraut am Gehsteig und in den Beeten vor dem eigenen Grundstück entfernen.
Zwei Faktoren erschweren den Stadtgärtnern der Gartenstadt derzeit das Leben: Einerseits wird aus Prinzip und zum Wohle unserer Umwelt rein ökologisch gepflegt – das bedeutet Unkraut mit größerem Aufwand zu jäten, statt es rasch mit Chemie zu bekämpfen. Andererseits hat die Witterung der letzten Wochen das Wachstum des Unkrauts begünstigt. „Als DIE Gartenstadt des Landes sind wir uns unserer Verantwortung für die Umwelt bewusst, deswegen verzichten wir ganz bewusst auf chemische Mittel zur Unkrautvernichtung. Aber auch ein attraktives Stadtbild ist uns ein Anliegen, daher haben wir in ein zusätzliches Fahrzeug für unsere auf Hochtouren arbeitenden Stadtgärtner investiert“, so Bürgermeister Mag. Peter Eisenschenk.
Kein Glyphosat am Straßenrand
Ein besonders wichtiger Faktor: Als „Natur im Garten“-Stadt verzichtet Tulln gänzlich auf die Verwendung von Glyphosat, das häufig am Straßenrand gegen sprießendes Unkraut eingesetzt wird. Statt dem ein- bis zweimaligen Spritzen mit dem chemischen Mittel bindet die Entfernung des Unkrauts entlang der 116 km Gemeindestraßen auf ökologische Weise wesentlich mehr Personal, das daraufhin bei der Pflege der Beete und Rabatte fehlt. Aus diesem Grund wurde kürzlich ein zweites Fahrzeug angeschafft, das die Stadtgärtner bei der ökologischen Unkrautbekämpfung wesentlich unterstützt.
Neues Heißwasser-Fahrzeug zur effizienteren Unkrautvernichtung
Das neue Fahrzeug erzeugt kochend heißes Wasser, das auf am Straßenrand sprießendes Unkraut aufgebracht wird. Besonders wichtig ist eine lange Einwirkdauer, um die Pflanzen möglichst stark zu schädigen. Aus diesem Grund fährt das Fahrzeug sehr langsam und hält oft an. Um besonders effektiv zu arbeiten, wird der Vorgang mehrmals wiederholt, denn das kochende Wasser greift nicht nur die Pflanze an, sondern zerstört auch bereits gebildete Samen. Der große Vorteil des neuen Fahrzeuges ist seine vielfältige Einsatzmöglichkeit. Mit nur wenigen Handgriffen kann es umgebaut werden und neben der Unkrautbekämpfung auch zum Gießen genutzt werden. Im Winter wird es mit Pflug und Streuer versehen und für den Winterdienst eingesetzt. Die Stadtgemeinde Tulln investierte für den Ankauf des Fahrzeuges inkl. Heißwassergerät rund € 150.000,-. Eine Förderung für das Unkrautbekämpfungsgerät wurde vom Land Niederösterreich zugesagt.
Neue Grünpatenschaften gefragt
Einzelne Handgriffe sind für jeden schnell erledigt und der ganzen Gemeinde ist viel geholfen – zum Beispiel, wenn man in einem Beet vor seiner Haustür einen gerade sprießenden Löwenzahn zupft oder den Gehsteig vor dem eigenen Privatgrund von Unkraut befreit. Wer sich noch aktiver an der Grünraumpflege beteiligen möchte, ist auch herzlich zur Übernahme einer Grünpatenschaft eingeladen. Bisher gibt es bereits über 150 solcher Patenschaften.
Grünpatenschaften gesucht! Im Projekt der Grünpatenschaften haben seit dessen Beginn im Jahr 2012 über 150 Personen Patenschaften für öffentliche Grünflächen übernommen. Wer selbst eine Patenschaft übernehmen möchte, erhält einen personalisierten Pflanzstecker, Beratung durch die Stadtgärtner sowie Pflanzen zur Verfügung gestellt. Anmeldung: Abteilung Städtischer Grünraum, Tel.: 02272/690-851, E-Mail: gruenraum@tulln.gv.at
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