Universitätsklinikum Tulln
Onlinepremiere für Fachaustausch zum Thema Hochsensibilität
Seit Februar 2019 finden am Universitätsklinikum Tulln regelmäßig Fachaustausche zum Thema Hochsensibilität statt. Bedingt durch die Covid-19-Pandemie wurde der vierte Termin verschoben, und Ende Juni online nachgeholt.
TULLN (pa). Zum vierten Mal organisierte SAG7, eine Selbsthilfe-Gemeinschaft hochsensibler Menschen („Sensibel, Anonym, Gemeinsam“), in Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Tulln einen Fachaustausch. Der für Mitte März geplante Termin zum Thema „Erbse des Lebens – erfolgreich mit Hochsensibilität“ musste jedoch coronabedingt verschoben werden.
Da es nicht abzuschätzen war wann sich die Lage wieder vollends entspannen wird, beschloss die Organisatorin und Obfrau von SAG7 Karin Novi gemeinsam mit den Vortragenden Assoc. Prof. PD Dr. Martin Aigner (Vorstand der Abteilung für Erwachsenenpsychiatrie am Universitätsklinikum Tulln), Mag. Caroline Makovec (Klinische Psychologin) und Michaela Neubauer, MA (Chefredakteurin „Gesund & Leben“) den Fachaustausch als Livestream abzuhalten. Somit hatten Interessierte die Möglichkeit unabhängig ihres Standorts teilzunehmen.
Prinzessin auf der Erbse
Das Thema „Erbse des Lebens – erfolgreich mit Hochsensibilität“ war ein sehr dankbares, da es vielseitig beleuchtet werden konnte. Der Gedanke hinter diesem Titel entstammt dem Märchen „Prinzessin auf der Erbse“, bei dem eine Prinzessin eine unter 20 Matratzen liegende Erbse noch immer spürte und sie nicht schlafen ließ. Diese Erzählung kann auf das Leben von Hochsensiblen umgelegt werden – sie nehmen ihre Umwelt extrem fein wahr, werden schnell von äußeren und inneren Reizen überflutet und sind emotional hoch empfindsam.
Wichtig ist es den Betroffenen, dass diese Hochsensibilität als genetische Veranlagung mit vielen Vorteilen erkannt und nicht mit dem negativ behafteten „Sensibelchen“ verfälscht wird.
Selbsthilfe, Angehörige, Ärzteschaft und Psychologie
In welcher Form der nächste Fachaustausch stattfinden wird steht derzeit noch nicht fest, dass es einen weiteren Termin geben wird, ist jedoch sicher. Das Zusammenspiel von Selbsthilfe, Angehörige, Ärzteschaft und Psychologie ist ein unbezahlbarer Schatz zur Genesung.
Das Universitätsklinikum Tulln unterstützt als zertifiziertes „selbsthilfefreundliches Krankenhaus” Patientinnen und Patienten bei der Kontaktaufnahme mit Selbsthilfegruppen, und bietet somit Hilfestellung bei der Bewältigung der jeweiligen Erkrankung. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Klinikums profitieren wiederum vom umfangreichen Erfahrungswissen der Selbsthilfegruppenmitglieder. Durch die intensive Zusammenarbeit mit dem „starken Partner“ Krankenhaus gewinnen die Selbsthilfegruppen Aufwertung, Anerkennung und Stärkung. Eine aktuelle Liste der aktiven SHG finden Sie auch auf der Website des Universitätsklinikum Tulln unter https://tulln.lknoe.at/fuer-patienten/selbsthilfegruppen.
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