Pensionierte Lehrer wieder an der Tafel
Die pensionierten Lehrer von Pflichtschulen zittern: Werden sie etwa aus dem Ruhestand zurückgeholt? Und müssen sie künftig wieder in Klassenzimmern stehen und Schüler unterrichten?
TULLN (kaze). In den nächsten Jahren treten österreichweit rund 60.000 Pädagogen in den Ruhestand – das ist die Hälfte aller Lehrer. In Oberösterreich war es bereits traurige Wahrheit, dass eine Lehrerin aus dem Ruhestand zurückgeholt wurde. Dass es so weit kommen würde, damit hatte zuvor wohl keiner gerechnet.
Bezirksschulinspektor Helmut Zehetmayer sieht die Lage für den Bezirk Tulln jedoch entspannt: „In den nächsten fünf Jahren wird bei uns kein Lehrer aus der Pension zurückgeholt, um wieder zu unterrichten“, ist er sich sicher.
530 Lehrer im Bezirk aktiv tätig
Das bedeutet, dass der Lehrermangel, der national ein Problem darstellt, in Niederösterreich bei Weitem nicht so drastisch auftritt. Zehetmayer sieht die Lage gelassen und spricht in seinem Bereich davon, dass derzeit im Bezirk ungefähr 600 Lehrer im Einsatz sind. 530 davon sind aktiv – das bedeutet, dass die restlichen 70 Lehrer entweder in Karenz oder im Krankenstand sind. „Aber man muss bedenken, dass es nicht mehr so ist, wie es früher einmal war“, erinnert sich der Bezirksschulinspektor an seine Anfangszeit als Lehrer.
Posten mit langen Wegstrecken werden abgelehnt
„Wir hatten – genauso wie die Lehrer heutzutage – lange Wegstrecken auf uns zu nehmen. Und wir kamen nicht auf die Idee, einen Posten abzulehnen“, erinnert sich Zehetmayer. „Heutzutage ist das anders. Die ausgebildeten Lehrer lehnen Stellen ab und gehen lieber in andere Berufe, als Anfahrtswege in Kauf zu nehmen.“
300 Lehrer auf der Warteliste
In Niederösterreich stehen derzeit 300 Lehrer auf der Warteliste. Das bedeutet, dass sie die Ausbildung abgeschlosen haben, aber keine Stelle in der näheren Umgebung frei ist. Als Alternative wird daher beispielsweise eine Stelle in einer Musikschule angenommen.
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