Schlangen wurden illegal gehalten
Würgeschlangen mit einer Länge von über fünf Metern wurden im zweiten Stock des Hauses gehalten.
¶TULLN. „Die Würgeschlangen waren nicht angemeldet“, erzählt Amtstierarzt Christoph Hofer-Kasztler.
Bei einem Brand in einem Wohnhaus, der sich vom Keller ausbreitete, wurde bekannt, dass sich dreißig Pythons im Obergeschoß befanden.
„Als wir zum Einsatzort kamen, rauchte es aus den Fenstern“, erzählt Feuerwehr-Einsatzleiter Gerhard Müller. Der 62-jährige Bewohner hatte zwar versucht, den Brand zu löschen, jedoch ohne Erfolg. „Hinter Holzvertäfelungen beim Kellerabgang“ vermutet Müller den Brandherd. Die Löscharbeiten gestalteten sich extrem schwierig, „da in diesem Haus jedes Fenster und jede Tür mit einem separaten Schlüssel versperrt war“, empfand Müller die Situation als „komisch“.
Erst als die Florianis in das Obergeschoß vordrangen, wussten sie, wieso. Die Tochter des Besitzers teilte ihnen mit, dass sich dort Schlangen befänden. „Ich war beruhigt, als ich hörte, dass sie nicht giftig sind. Schließlich hätten die Terrarien durch die Hitze bersten können“, so der Einsatzleiter. Dem war nicht so: Die dreißig Würgeschlangen – fünf davon waren länger als fünf Meter – befanden sich in den Terrarien. Die Räume wurden belüftet.
„Die Tiere sind noch nicht evakuiert worden“, so der Amtstierarzt, der Wert auf die artgerechte Haltung legt. Plätze können schnell gefunden werden, „kurzfristig jedenfalls in Tierschutzhäusern“, fügt Hofer-Kasztler hinzu.
Zur Sache
Im Tullner Bezirk sind rund 570 Reptilien und 42 Amphibien bei der Bezirkshauptmannschaft angemeldet.
Amtstierarzt Christoph Hofer-Kasztler: „Jeder, der ein Wildtier hat, egal ob Schildkröte oder Schlange, muss dies melden.“
Das ist Pflicht und ist im Tierschutzgesetz (TSchG), dem Bundesgesetz über den Schutz der Tiere, so geregelt.
Vorrangig geht es um die Haltung der Tiere. „Die meisten, die sich solche Tiere halten, sind Profis“, weiß Hofer-Kasztler, „aber manche vergessen, die Tiere anzumelden.“ So auch im aktuellen Fall.
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http://regionaut.meinbezirk.at/tulln-an-der-donau/chronik/flammeninferno-30-wuergeschlangen-gerettet-d212128.html
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