Zivilschutz
Was tun bei einem Blackout?

Manfred Henninger, Regionsleiter des  Zivilschutzverbands NÖ Mitte, vor der Notstromeinspeisung der BH Tulln für ein Aggregat. | Foto: Breitsprecher
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  • Manfred Henninger, Regionsleiter des Zivilschutzverbands NÖ Mitte, vor der Notstromeinspeisung der BH Tulln für ein Aggregat.
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Experten warnen, dass uns in den nächsten drei bis fünf Jahren ein völliger Stromausfall, ein sogenanntes Blackout bevorsteht. Etwa wie durch einen Eissturm, der Slowenien und Teile Kärntens lahmlegte. Oder der Ausfall in Deutschland, wo plötzlich 19.000 Haushalte ohne Energie dastanden.

BEZIRK TULLN.  "Wir sind im Osten Österreichs sehr verwöhnt, dass uns stets Strom zur Verfügung steht. Dabei ist das Stromnetz anfällig für Störungen", so der Zivilschutzbeauftragte Manfred Henninger und ergänzt: "Ohne Strom funktioniert keine Bahn, keine Aufzüge und das Garagentor geht auch nicht auf. Supermarktkassen und Bankomaten fallen aus. Viel drastischer aber: Heizsteuerungen und Pumpen für Wasser und Abwasser funktionieren nicht." In der Stadt Tulln ist die Wasserversorgung vollkommen notstromversorgt, die Abwasserversorgung zu großen Teilen. Sowohl das Universitätsklinikum als auch die BH Tulln verfügen über Stromaggregate und einen Notfallplan. Andere Gemeinden ziehen nach, die Tulbinger Kläranlage etwa hat einen Generator, der mit einem Traktor betrieben werden kann. Die Feuerwehren von Fels am Wagram verfügt über Notstromaggregate.

Tag X

"Ein kurzer Ausfall stellt sicher nur ein geringes Problem dar, doch was wenn der Strom für mehrere Tage ausfällt? Hilfslieferungen laufen erst nach ein paar Tagen an", warnt Henninger. Wichtig sind daher Getränke und Lebensmittel für etwa eine Woche und eine Kochmöglichkeit, wie ein Campingkocher. Des Weiteren Hygieneartikel, Batterien und ein Bargeldvorrat von etwa 200 Euro. Auch alternative Lichtquellen, etwa Kerzen, Campinglichter oder eine Taschenlampe, sind nützlich. Eine Vorratshaltung von Medikamenten oder Windeln für die sensiblen Familienmitglieder (Babys oder gebrechliche Menschen). Der Tank des Autos soll nie völlig leergefahren sein. Bei der Vorratshaltung sollte man darauf achten, dass man immer einen Puffer hat und nichts zur Neige geht. Wer einen Notfallkamin hat, könnte sich einen Schwedenofen anschaffen. Denn bei Minusgraden ist zu bedenken, dass die Heizungssteuerung zumeist strombetrieben ist.

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Restrisiko abfedern

"Man braucht sich nicht zu Tode fürchten, denn die Netzbetreiber und der Staat geben ihr Möglichstes um die Versorgung zu gewährleisten. Die Eigenversorgung für ein bis zwei Wochen sollte man dennoch zu Hause haben. Das ist nicht nur bei einem Stromausfall sinnvoll, auch bei Krankheit ist dies nützlich", so Henninger.



Zur Sache - Blackout im Bezirk

In Großweikersdorf wird Zivilschutztag am 5. Oktober ein Blackout geübt. Damit soll die Bevölkerung katastrophenfit gemacht werden. Neben der Überarbeitung des Katastrophenschutzplanes, stehen auch Schulungen im Katastrophenmanagement an. Für Krisen- und Katastrophenfälle ist ein Gemeindestab eingerichtet, der bereits mehrere Planspiele für die Übung der Stabsmitarbeit durchgeführt hat. Für den Stab stehen im Notfall auch Räumlichkeiten zur Verfügung, welche mit Notstrom versorgt werden können um eine problemlose Stabsarbeit gewährleisten zu können. Die Gemeinde verfügt im Ernstfall über Notstromaggregate für
die Kläranlage und um die Pumpstationen turnusmäßig betreiben zu können. Zudem besitzen auch die Feuerwehr und das Rote Kreuz jeweils auch über ein mobiles Notstromaggregat.

Die Marktgemeinde Zwentendorf ist im Besitz eines Notstromaggregates für den Notfall zur notwendigen Aufrechterhaltung des Abwassersystems. Ein Sonderalarmplan der BH Tulln „Stromausfall – Blackout“ liegt in Papierform bei den Alarmplänen im Gemeindeamt auf. An einem neuen und zeitgemäßen Krisen- und Katastrophenschutzplan arbeitet die Gemeinde mit dem Zivilschutzverband zusammen, in welchem das Szenario „Blackout“ behandelt wird.
Um eine eventuelle Trinkwasserversorgung aufrecht zu erhalten und eine minimale Kommunikation aufzubauen sind die freiwilligen Feuerwehren teilweise mit Notstromaggregaten ausgestattet.

In der Gemeinde Zeiselmauer-Wolfpassing gibt es einen etwa zehn Jahre alten Katastrophenschutzplan, der derzeit intensiv überarbeitet und in enger Absprache mit dem NÖ Zivilschutzverband neu erstellt wird. Dazu hat es bereits einen Workshop mit diversen Organisationen aus dem Sicherheitsbereich (Einsatzorganisationen, politische Spitzenvertreter der Gemeinde) gegeben. „Sicherheit ist für uns in der Gemeinde ein wichtiges Thema. Daher sollen sämtliche Vertreter der Einsatzorganisationen und der Gemeinde mit unseren Bürgern eingebunden werden, um uns im Miteinander auf den Ernstfall vorzubereiten und entsprechend handeln zu können“, so Bürgermeister Walter Grosser, selbst ehem. FF-Kommandant, zu dieser Thematik.

In Fels am Wagram hat die Gemeinde, insbesondere die Feuerwehren, einen Mindestvorrat an Notstromaggregaten samt Benzin zur Verfügung. Bei größeren Wohnhausanlagen werden ebenfalls Notstromaggregate vorgeschrieben um deren Zentralheizungen zumindest für einige Tage weiterbetreiben zu können.

In Sitzenberg-Reidling stehen ausreichende Notversorgungsmaßnahmen für den Betrieb der Wasserleitungssysteme, der Abwasserentsorgungssysteme bzw. der notwendigen Infrastruktureinrichtungen zur Verfügung. Ergänzt werden diese Systemerhaltungsmaßnahmen durch die technischen Einrichtungen der freiwilligen Feuerwehren in unserer Gemeinde. Blackout-Maßnahmen wurden im Rahmen der Vortragsreihen durch den NÖ Zivilschutzverband bzw. durch den Kat-Schutz-Plan sensibilisiert.

In Absdorf stehen mehrere stationäre Aggregate (Wasserversorgung, Abwasserbeseitigung)
sowie ein großes, mobiles Aggregat zur Verfügung. Es gibt gemeinsam mit der FF-Absdorf Übungsannahmen mit laufenden Weiterentwicklungen, vor allem im Bereich
Infrastrukturaufrechterhaltung und Notversorgung. Absdorf macht am 5. Oktober mit um ein Blackout-Szenario zu proben.

Auch Muckendorf-Wipfing wird an der Landes-Katastrophenschutz-Übung am 5. Oktober teilnehmen um dieses Szenario zu proben. Die Wasserversorgungsanlage ist bereits mit einem Notstromaggregat ausgestattet um im Katastrophenfall die Wasserversorgung zu gewährleisten. Auch die Feuerwehr ist mit einem Notstromaggregat versorgt um weitere notwendigen Maßnahmen in so einem Fall abdecken zu können.

In Judenau-Baumgarten kann das Feuerwehrhaus der FF Judenau im Falle eines völligen Stromausfalles mit einem Notstromaggregat versorgt werden. Das Feuerwehrhaus in Freundorf und das Feuerwehrhaus sowie Gemeindeamt in Baumgarten werden zur Zeit gerade adaptiert, und auch hier sollte bereits ab 3.10. die Versorgung im Notfall über Aggregate funktionieren.

Der Marktgemeinde Michelhausen stehen fünf Notstromaggregate zur Verfügung.

Mehr Infos unter:
Zivilschutzverband
Land NÖ - Katastrophenschutz
KATWARN

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Manfred Henninger, Regionsleiter des  Zivilschutzverbands NÖ Mitte, vor der Notstromeinspeisung der BH Tulln für ein Aggregat. | Foto: Breitsprecher
Die Sirenensignale in Österreich. | Foto: NÖZSV

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