Dialog
„Wir dürfen den Fanatikern nicht in die Falle gehen“

Bürgermeister Peter Eisenschenk findet klare Worte.  | Foto: Norbert Kniat
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Im Gedenken an den Terroranschlag in Wien vom 2. November nimmt Bürgermeister Peter Eisenschenk am Freitagsgebet der Tullner muslimischen Gemeinschaft in deren Gebetshaus teil – gemeinsam mit Stadtpfarrer Christoph Kowalski und Vertretern aller weiterer in Tulln beheimateter Glaubensgemeinschaften.

TULLN (pa). Am Sonntag besucht der Bürgermeister gemeinsam mit dem Tullner Imam Senad Kusur die heilige Messe in der Stadtpfarrkirche St. Stephan.

Peter Eisenschenk:

„Ich habe die Theologen ersucht, mich bei den Gottesdiensten zu begleiten, damit wir gemeinsam ein Zeichen setzen, dass der Attentäter von Wien sein Ziel nicht erreicht hat.“

„Denn wir dürfen den Fanatikern, die den Anschlag von Wien begrüßen, nicht in die Falle tappen." Der bekannte Journalist Karim El-Gawhary beschreibt diese Falle unter Berufung auf ein IS-Manifest. Demnach ist es die Strategie der militanten Islamisten, dass durch jeden Anschlag in dem betroffenen Land die antiislamische Stimmung steigt. Diese Polarisierung führt zu einer Ausgrenzung auch jener Muslime, die für Islamisten ein rotes Tuch sind, nämlich jener, die eine friedliche Koexistenz mit Nichtmuslimen suchen. Die fatale Konsequenz dieser Stigmatisierung führt dazu, dass sich dadurch weitere Muslime radikalisieren. Ziel ist also die Spaltung voranzutreiben, was allerdings nicht nur das Ziel von Islamisten, sondern auch von rechtsextremen Gruppen ist, die solche Attentate sofort für ihre Zwecke instrumentalisieren.

"Auch aus der Tullner muslimischen Gemeinschaft höre ich, dass sich die Angst ausbreitet, aus der Gesellschaft ausgeschlossen zu werden. Ich möchte daher mit dem Besuch der Moschee zeigen, dass die gesamte muslimische Gemeinschaft nicht unter Generalverdacht gestellt werden darf. Gleichzeitig erachte ich den Dialog der Religionen für unablässig, der in Österreich jetzt umso mehr geführt werden muss",

so Eisenschenk.

Dabei geht es „nicht um Rechthaberei, sondern zu verstehen, wie die andere Religion den Weg des Menschen zu Gott sieht. Aber im Dialog zwischen den Religionen geht es auch darum, die jeweiligen Schattenseiten anzusprechen“ (Zitat Pater Anselm Grün).

"Ich danke daher den Vertretern der verschiedenen Glaubensgemeinschaften Tullns, dass sie mit der gegenseitigen Teilnahme an den Gottesdiensten ein Symbol für diesen Dialog setzen“,

zeigt sich Bürgermeister Eisenschenk dankbar.

Vertrauen erhalten

Der Imam Senad Kusur ist wegen der Ereignisse persönlich sehr erschüttert. "Am meisten befürchte ich aber, dass das Vertrauen der Menschen erschüttert wird. Für ihn ist es nun wichtig Schritte zu setzten, um dieses Vertrauen zu erhalten. "Im Schmerz und in der Trauer ist es wichtig nun noch näher zu einander finden", begrüßt Kusur den Zusammenhalt der Tullner Religionsgemeinschaften.

Bürgermeister Peter Eisenschenk findet klare Worte.  | Foto: Norbert Kniat
Imam Senad Kusur hofft, dass die Menschen durch Trauer näher zu einander finden. | Foto: Zeiler

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