FP vor Selbstzerfleischung? SP im Personaldilemma

TULLN (wp). Mandat bleibt bei den Roten: Die Auswirkungen einer Wahlbeeinspruchung könnten die Blauen in eine Zerreißprobe und die Roten in ein Personalproblem führen.

Nach der Beeinspruchung des Tullner Gemeinderatswahlergebnisses durch die FP, ordnete der Verfassungsgerichshof einen Losentscheid über ein Mandat zwischen SP und FP an (das Bezirksblatt berichtete). Bei der am Freitag stattgefundenen Auslosung entschied das Los für die SP, die ihr Mandat behalten kann.

Schaut Redl durch die Finger?
Nun muss sich der Gemeinderat neu konstituieren, es gilt erneut die zur Wahl 2010 eingereichte Listenreihung. Bei der FP könnte Johann Burgstaller als ursprünglich Erstgereihter wieder einziehen. Dagegen wehren sich allerdings die Jungen. „Burgstaller hat jahrelang nichts weitergebracht“, meint ein Funktionär hinter vorgehaltener Hand, „er hat auch keine Akzeptanz in der Bevölkerung.“ Burgstaller selbst will sich „noch nicht festlegen“: „Für mich ist Frage, was das Beste für die FP-Tulln ist. Wenn das Gremium meint, ich soll wieder in den Gemeinderat, werde ich mich nicht verschließen.“ Dem kann Manfred Redl, der nach der Wahl 2010 in den Gemeinderat geschickt wurde, nichts abgewinnen. Allerdings: Im Gegensatz zu Redl, genießt Burgstaller die Unterstützung der Landespartei, vor allem von FP-Landesrätin Barbara Rosenkranz.

Bei den Tullner Roten gärt es
Aber auch in der SP-Tulln geht es rund: „Das Führungsduo Doppler und Eichberger hat keine Visionen, Strategien oder Gestaltungswille“, erzählt ein „einfaches Parteimitglied“ dem Bezirksblatt. „Wenn das so weitergeht, wird unsere Partei weiter in die Bedeutungslosigkeit sinken.“ Am Montag nach Redaktionsschluss beschließt die SP-Tulln, wie es weitergeht. Ob der Mandatsverzicht Dopplers auf der Tagesordnung steht? „Alles ist möglich. Es kann durchaus Änderungen geben“, will Doppler nichts ausschließen.

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