Kündigung statt Entgeltfortzahlung

AK-Arbeitsrechtsexpertin Petra Parzer präsentierte die Halbjahresbilanz der AK-Bezirksstelle Tulln. | Foto: privat
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TULLN. „Zeitarbeitsfirmen sind im Umgang mit ihren Mitarbeitern oft nicht zimperlich“, sagt AK-Bezirksstellenleiterin Brigitte Radl. Ein Dienstnehmer aus dem Tullner Bezirk berichtet, dass „die Firma meine ärztliche Krankmeldung nach einem Arbeitsunfall nicht zur Kenntnis nehmen wollte“. Statt der ordnungsgemäßen Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall folgte die sofortige Kündigung. Das Kündigungsschreiben war elf Tage auf dem Postweg unterwegs, was die AK-Experten stutzig machte. Aus diversen Verletzungen der gesetzlichen und Kollektivvertrags-Bestimmungen ergab sich eine Nachforderung an den Arbeitgeber von 2.200 Euro brutto. „Die schwarzen Schafe unter den Arbeitskräfteverleihern versuchen jede Entgeltfortzahlung zu umgehen", sagt Radl, dass sie sich damit einen Wettbewerbsvorteil verschaffen wollen.

Die Bezirksstelle der Arbeiterkammer Tulln forderte für insgesamt 63 Arbeitnehmer im ersten Halbjahr 2012 ausstehende Löhne und Gehälter ein.
„Leider müssen wir feststellen, dass es manche Arbeitgeber auf eine gerichtliche Auseinandersetzung ankommen lassen“, sagt AK-Bezirksstellenleiterin Brigitte Radl.

Von Jänner bis Juni wurden 23 Fälle dem zuständigen AK-Rechtsschutzbüro in St. Pölten übertragen, das die Klagen beim Arbeitsgericht einbringt.
„Für die Arbeitnehmer des Bezirks konnten insgesamt 127.022 Euro an Entgeltnachzahlungen erreicht werden“, verwies AKNÖ-Präsident Hermann Haneder auf den kostenlosen Rechtsschutz für alle Arbeitnehmer. "Ohne AK-Unterstützung wäre dieses Geld verloren gewesen“, fügt er hinzu.
Weiters wurden die Ansprüche für 92 ArbeitnehmerInnen aus 15 insolventen Betrieben gesichert.

Halbjahresbilanz im Bezirk Tulln: Arbeits- und Sozialrecht
Persönliche Beratungsgespräche: 684; Interventionen beim Arbeitgeber: 63 Fälle;
Kostenloser Rechtsschutz: 23 Fälle; Außergerichtlich eingebracht: 45.875 Euro; Gerichtlich eingebracht: 81.147 Euro. Es wurde eine Gesamtsumme von 127.022 Euro eingebracht.

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