Der Pachler "hat nicht alle Tassen im Schrank"
Das Haus von Otto Pachler aus Wilfersdorf lenkt alle Blicke auf sich, vor allem der Gartenzaun.
WILFERSDORF (bt). Bei Otto Pachler trifft die Redewendung "der hat ja nicht alle Tassen im Schrank" im wahrsten Sinne des Wortes zu. Was nicht abschätzig gemeint ist, der 70-jährige Wilfersdorfer (Marktgemeinde Tulbing) bewahrt den Großteil seiner Kaffeehäferl einfach nur nicht im Küchenschrank, sondern im Garten auf. Über jede Latte des Zaunes ist ein anderes Stück gestülpt.
Häferl schützen den Zaun
Um herauszufinden was es mit dieser ungewöhnlichen Deko auf sich hat, haben die Bezirksblätter an die Haustür hinter dem skurrilen Zaun geklopft. Otto Pachler, der gerade eine Suppe gekocht und frisches Brot gebacken hat, öffnet.
Der 70-Jährige engagiert sich beim Tullner Alpenverein, mit dem er gerne Wanderungen unternimmt. Dabei kam Pachler in Tschechien an einem Garten vorbei, dessen Zaun mit den buntesten Tassen geschmückt war. Was für eine schöne Idee, dachte er sich. Sein eigener Gartenzaun wirkte zu diesem Zeitpunkt weniger einladend. Große Sträucher verhinderten, dass das Holz nach Regen richtig austrocknen konnte. Nach und nach vermoderte es.
"Nachdem ich meinen Zaun neu gemacht habe, bin ich wieder auf die Idee mit den Häferln gekommen. Denn die sind gleichzeitig ein Schutz. Regenwasser kann oben nicht mehr ins Holz eindringen und seitlich ist es zwei Mal gestrichen. Das Wasser muss also abrinnen und der Zaun ist geschützt", klärt der Wilfersdorfer auf.
Besonders muss es sein
In erster Linie ging es Otto Pachler aber um die Optik. Und diese lenkt viele Blicke auf sich. "Es gibt Leute, die fotografieren das", erzählt der ehemalige Buslenker, der viele der Häferln von Freunden hat. Aber auch seine frühere Leidenschaft für Flohmärkte kam ihm zugute und sogar am Bauhof fand sich das eine oder andere Exemplar. Von dort hat Pachler auch Fliesen in den verschiedensten Farben und Muster mitgenommen, die nun seinen Keller zieren. Hier hat sich der Pensionist eine Art Atelier eingerichtet. Mit Drucken berühmter Kunstwerke und einem Tischtennistisch als Arbeitsfläche. Genauso verrückt und ausgefallen wie sein Haus von außen wirkt, geht es im untersten Geschoss weiter.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.