Ehrung für Rotkreuz-Mitarbeiter

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TULLN / ATZENBRUGG-HEILIGENEICH / NÖ (red). Das Jahr 2015 stand ganz im Zeichen der Menschlichkeit – gerade der Einsatz für Menschen auf der Flucht zeigte, wie wichtig das Freiwilligenwesen, funktionierende Strukturen und das Vorhalten von Ressourcen für den Großeinsatz sind. 79.000 Einsatzstunden leisteten dabei die Mitarbeiter des Roten Kreuzes gemeinsam mit dem Team Österreich allein im Zuge dieses Einsatzes. Am Dienstag, wurden insgesamt 350 Rotkreuz-Mitglieder aus dem Mostviertel geehrt, darunter auch jene aus Atzenbrugg-Heiligeneich und Tulln.

Menschen auf der Flucht

„Kaum ein Ereignis der vergangenen Jahre hat das Rote Kreuz so geprägt und gefordert wie der Einsatz für ‚Menschen auf der Flucht‘, der für das Rote Kreuz Niederösterreich in größerem Rahmen bereits im Juni 2015 mit der Eröffnung des Übergangsquartiers für Asylwerber in Wr. Neustadt im Juni begann“, erklärt Präsident Josef Schmoll, Rotes Kreuz Niederösterreich. „Für diesen grenzenlosen Einsatz im Dienste der Menschlichkeit gilt es nun ‚Danke‘ zu sagen. Danke für den Einsatz für jene Menschen, die auf der Flucht nach Österreich kamen – entweder auf der Durchreise oder um – und sei es nur vorübergehend – hier eine neue Heimat zu finden. Ein Einsatz, der die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Roten Kreuzes in vielerlei Hinsicht gefordert hat. Und trotz dieser zusätzlichen Herausforderung wurden auch die vielen anderen Dienstleistungen für Menschen in Not erbracht: vom Rettungs- und Sanitätsdienst über die zahlreichen Tätigkeiten in den Gesundheits- und Sozialen Diensten, der Ausbildung, der Jugend- und Vereinsarbeit, der Katastrophenhilfe etc.“

Neue Herausforderungen

„Ich denke es gab bisher nichts Vergleichbares – dafür aber vieles, was wir während dieses Einsatzes gelernt haben. Eigentlich standen wir täglich – und das über Wochen und Monate hinweg – immer wieder vor neuen Herausforderungen: es galt nicht nur Menschen zu motivieren, mitzuhelfen – vielfach war die Herausforderungen, jene Menschen zu koordinieren, die einfach mithelfen wollten“, erläutert Landesrettungskommandant Werner Kraut, Rotes Kreuz Niederösterreich. „Menschen, die einfach da waren, und Kleidung oder Lebensmittel brachten, die mithelfen wollten. Gerade zu Beginn war die Euphorie groß. Später – nach Wochen des Einsatzes – war die Herausforderung wiederum, nach wie vor genügend helfende Hände zu finden.“ Hier hat sich gezeigt, was das Rote Kreuz – die Rotkreuz-Mitglieder – leisten können.

Ungewöhnliches geleistet

„Wir haben alle zusammengeholfen – und letztendlich haben wir nicht nur in Niederösterreich Dienste besetzt, sondern auch in Nickelsdorf, der Steiermark, Wien oder im durch das ÖRK geleiteten Feldspital in Traiskirchen“, meint auch Landesrettungskommandant-Stellvertreter und Bereichskommandant Johann Kaufmann, Rotes Kreuz Niederösterreich. „Neben der personellen Ressource standen wir aber auch vielfach vor der Aufgabe, Quartiere zu finden – dazu waren zahlreiche Gespräche, Überzeugungskraft gegenüber den Bürgermeistern und viele, viele Einzelgespräche, Begehungen und Überprüfungen notwendig. Im Mostviertel hatten wir viel helfende Hände – wir können 350 Menschen vor den Vorhang holen, die Ungewöhnliches geleistet haben – insgesamt 23 Rotkreuz-Mitarbeiter erhalten die Goldene Verdienstmedaille, 135 die Silberne und 192 die Bronzene. Diese Medaillen wurden eigens für diesen Einsatz vom Österreichischen Roten Kreuz aufgelegt.“
„Nicht zu vergessen ist aber auch die vielfache emotionale Belastung, unter der viele von uns standen. Unser Ziel ist es, Menschen zu helfen. Da fällt es nicht einfach zu sehen, wenn kleine Kinder unter diesen Umständen leben, Kilometerlange Wanderungen hinter sich bringen oder gar durch einen Schlepper mitten auf der Autobahn ausgesetzt werden“, sagt Viertelsvertreter Michael Prunbauer, Rotes Kreuz Niederösterreich. „Es waren wirklich viele Herausforderungen – und wir alle gemeinsam haben diese gemeistert – deshalb sind wir heute auch hier. Denn für diese Leistung, diesen Einsatz für Menschen in Not, soll auch einmal Danke gesagt werden. Diese Leistung findet nicht so schnell ihresgleichen.“

Im Einsatz für Menschen auf der Flucht

Der wohl umfangreichste wie bewegendste Einsatz 2015 war jener für Menschen auf der Flucht: von der Betreuung von Menschen direkt nach dem Grenzübertritt nach Österreich über den Aufbau und die Betreuung von Transitquartieren, die Öffnung der Bezirksstellen, das Einrichten von dauerhaften Asylwerberquartieren sowie die Versorgung und Betreuung von Menschen, die bei Fahrzeugkontrollen aufgegriffen wurden, zeigt, mit wie viel Engagement und Herz die Mitarbeiter/innen des Roten Kreuzes ihre Aufgaben wahrnehmen.
Das Wesentlichste an diesem Einsatz waren jene Menschen, die das überhaupt möglich machten. So haben allein seit September 2015 2.590 Mitarbeiter des Roten Kreuzes in Niederösterreich – davon 1.400 Freiwillige, 190 Hauptberufliche sowie 1.000 Team Österreich Mitglieder – mitgeholfen, die Versorgung der Menschen umzusetzen. Umgerechnet sind das 79.000 Einsatzstunden, wovon 23.000 durch engagierte Team Österreich Mitglieder geleistet wurde.
Hier zeigte sich aber nicht nur, wie wichtig Engagement und persönlicher Einsatz sind, sondern auch, dass es notwendig ist, auf große und mitunter unerwartete Einsätze vorbereitet zu sein. Eine entsprechende Anerkennung auch im Katastrophenhilfegesetz zu finden, dafür tritt das Rote Kreuz Niederösterreich aktuell einmal mehr mit Nachdruck ein.

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