In Tulln wachsen "Eier auf den Bäumen"

Franz Steiger aus Ranzelsdorf mit seinen Eierbäumen. | Foto: Zeiler
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SIEGHARTSKIRCHEN. Wo früher Rinder gezüchtet wurden, sind heute die Fensterbänke voll mit Eierbäumen (siehe "Zur Sache"). Durch Zufall ist der 80-jährige Franz Steiger zum Gärtner geworden, wie er bei einem Besuch der Bezirksblätter vor Ort in seinem Bauernhaus erzählt.

Von Null auf 156 Pflanzen

Voriges Jahr hat der Ranzelsdorfer seinen 80er gefeiert, eine Bekannte getroffen, die er über 60 Jahre lang nicht mehr gesehen und doch gleich wiedererkannt hat. Anlässlich seines runden Geburtstages bekam er dann einen Eierbaum geschenkt. Wie man die Pflanze pflegt, wie man sie vermehrt, dies wurde ihm zwar verraten, aber ausprobieren wollte es der Jägersmann schon selbst. So hat er, nachdem die Früchte im Winter orange werden, aus zwei Eiern Samen entnommen und diese eingesetzt. Schon vierzehn Tage später musste er sie pikieren, "die sind gewachsen wie wild". Einzeln hat er sie dann eingesetzt, die entsprechenden Töpfe dafür gekauft. Und dann waren es in Summe 156 Pflanzen. Zwar meinte Steigers Gattin, dass er einen Teil wegwerfen soll, doch dem "Befehl" leistete er ncht Folge. Stattdessen hat er sie als Geschenke an Verwandte und Bekannte vergeben, doch noch immer waren es so viel, dass er nun letztendlich entschieden hat, die Pflanzen auf dem Tullner Wochenmarkt feilzubieten. Und dazu hat er ein kleines Verkaufshäuschen, mit dem er früher mit seinen selbst gedrechselten Werkstücken auf Adventmärkten unterwegs war, auf Hochglanz poliert und entsprechend adaptiert, sodass er bis zu 50 Eierbäume einladen kann. "Jetzt hat es wieder Verwendung", freut er sich, und ab geht's nach Tulln.

Eiszeitliche Vergletscherung

Aber auch auf der Garten Tulln weiß man ein Lied von seltenen Exemplaren zu singen:  Garten Tulln Chef Franz Gruber wartet mit ganz besonderen ökologischen Unikaten auf, etwa der Niederösterreich Glockenblume, der Ostalpen-Nelke oder der Windröschen-Schmuckblume. "Pflanzen, die nur in Niederösterreich und in Grenzregionen zu anderen Bundesländern zu finden sind“, so stellt er fest. Der Grund für das Wachstum liegt an der Lage am Rand der eiszeitlichen Vergletscherung. So konnten am Alpenostrand viele Arten die Eiszeit überdauern. Alle Exemplare können bei einem Rundgang auf der Garten Tulln bewundert werden. 

Hard Facts:
Der aus Südamerika stammende Eierbaum "Solanum melongena" ist eine Wildart der Aubergine. Die Früchte, die sich aus den violetten Blüten entwickeln, sind vorerst weiß und nehmen die Form eines Hühnereies an.
Als Endemiten bezeichnen Wissenschafter Pflanzen oder Lebewesen, die nur in einem beschränkten Gebiet vorkommen. NÖ hat die meisten, von 3.000 heimischen Gefäßpflanzenarten und Unterarten in Österreich sind 151 endemisch, davon kommen mehr als ein Drittel dieser Österreich-Endemiten in Niederösterreich vor.

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