Kirschessigfliege: Gefürchteter Schädling an Obst

Foto: Margit Benes-Oeller

BEZIRK / NÖ (red). Die Kirschessigfliege hat sich in den letzten Jahren in ganz Österreich ausgebreitet. Heuer kann es zu einer Verschärfung der Befallssituation kommen. Hygienemaßnahmen und der Einsatz von Fallen helfen, diesen Schädling in Schach zu halten.

Bundesweites Monitoring

Im Herbst 2011 wurde die Kirschessigfliege durch das „Natur im Garten“ Telefon an Himbeeren aus Osttirol festgestellt. Es handelte sich dabei um den ersten Nachweis in Österreich. Noch im gleichen Jahr kamen Meldungen aus weiteren Bundesländern dazu. 2012 wurde ein bundesweites Monitoring ins Leben gerufen, um die Verbreitungswege dieses neuen Schädlings zu beleuchten. „Natur im Garten“ beteiligte sich daran und konnte den ersten Fang eines Exemplars in Niederösterreich verzeichnen. Die Fangergebnisse von 2012 und 2013 ließen auf eine mehr oder minder bundesweite Ausbreitung der Kirschessigfliege schließen. Verglichen mit einigen Nachbarländern blieben die Fangzahlen der Individuen in den Fallen aber noch auf relativ niedrigem Niveau.

Deutlicher Anstieg des Schädlings

Auch heuer werden wieder zwei Untersuchungsstandorte in Niederösterreich von „Natur im Garten“ betreut. Erste Fänge wurden zu einem früheren Zeitpunkt als in den Jahren zuvor erbracht und auch die Fangzahlen zeigten einen deutlichen Anstieg. Diese Entwicklung spricht dafür, den Blick für diesen vielerorts noch unbekannten Schädling zu schärfen.
Die Kirschessigfliege ist auf den ersten Blick eher unscheinbar, ähnelt sie doch von Größe und Gestalt her den altbekannten Fruchtfliegen, die um verdorbene Früchte schwirren. In Wirklichkeit handelt es sich hier jedoch um einen Vertreter aus der Familie der Essig- und Taufliegen und um einen sehr bedeutenden Schädling für den Obst- und Weinbau.

Larven fressen Fruchtfleisch

Die vermehrungsfreudige Kirschessigfliege legt ihre Eier in die Früchte weichschaliger Obstarten. Dabei befällt sie gesunde, heranreifende sowie reife Früchte. Die Fliegenlarven ernähren sich vom Fruchtfleisch. Befallene Früchte weisen kleine, lochartige Beschädigungen und weiche Flecken an der Oberfläche auf. Sekundärinfektionen durch Pilze oder Bakterien begünstigen zusätzlich Fäulnisprozesse und den Zerfall der Früchte. Hohe Ernteverluste sind die Folge.

Bekämpfungsmaßnahmen:

 Rechtzeitige, regelmäßige und gründliche Ernte
 Entfernung von reifen, überreifen und befallenen Früchten
 keine Kompostierung befallener Früchte, da die Fliegen darin überleben
 Anbringung von engmaschigen Netzen, sofern dies möglich ist

Zusätzlich helfen Fallen, die Fliegenpopulation zu reduzieren: Ein Plastikgefäß wird mit vielen kleinen Öffnungen versehen. Der Durchmesser dieser Löcher sollte 2-3mm betragen; keinesfalls größer, da sonst andere Insekten mitgefangen werden. Apfelessig dient als Lockflüssigkeit. Zusätze von Rotwein und Hefe erhöhen den Fangerfolg. Die Fallen sollten im Schatten platziert werden.
Derzeit hat das für den Biolandbau geeignete Pflanzenschutzmittel „SpinTor“ eine Zulassung für Wein im Haus- und Kleingartenbereich. „Natur im Garten“ steht der Anwendung dieses Mittels eher kritisch gegenüber. Die Anzahl der Anwendungen ist stark begrenzt- im Vergleich mit der raschen Vermehrungsrate ist deshalb nur eine eingeschränkte Wirksamkeit gegeben. Weiters weist der Wirkstoff Spinosad eine gewisse Bienengefährlichkeit auf und das Mittel soll auf keinen Fall auf blühende Pflanzen und Beikräuter ausgebracht werden.

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