Länderübergreifender Austausch: Tulln wappnet sich für Blackout
Arbeitstreffen „Blackout“ des Amtes für Bevölkerungsschutz, Sport
und Militär des Kantons Bern, der Abteilung Krisenmanagement
des Südböhmischen Kreises – Jihočeský kraj und der
Bezirkshauptmannschaft Tulln
TULLN / SCHWEIZ / TSCHECHIEN. Unsere moderne und vernetzte Gesellschaft ist auf die ständige Verfügbarkeit von Energie und Kommunikationsmitteln ausgerichtet. Daher hätte ein längerfristiger großflächiger Stromausfall schwerwiegende Auswirkungen. Experten gehen mittlerweile davon aus, dass schon ein Tag ohne Strom in Österreich einen Schaden von rund einer Milliarde Euro verursachen würde.
Grenzenloser Austausch in Tulln
Da ein großflächiger Stromausfall – ein sogenannter Blackout – auch nicht vor Staatsgrenzen halt machen würde, fand am Dienstag, 20. Februar in der Bezirkshauptmannschaft Tulln ein Erfahrungsaustausch mit den Kollegen des Amtes für Bevölkerungsschutz, Sport und Militär des Kantons Bern statt. "Sie haben im Internet recherchiert und sind aus eigener Initiative auf uns zugekommen", freut sich Manfred Henninger, Fachgebietsleiter Katstrophenschutz in der Bezirkshauptmannschaft Tulln.
Heute Morgen, 21. Februar wurde der Austausch in die Landes-Feuerwehrschule unter Schulleiter Franz Schuster verlegt, wo auch Kollegen der Abteilung Krisenmanagement des Südböhmischen Kreises – Jihočeský kraj dazugestoßen sind. Im Rahmen dieses Treffens werden auch Vertreter der Einsatzorganisationen, verschiedener Behörden, der Wirtschaft, der Veterinärmedizin, sozialer Betreuungseinrichtungen, des NÖ Zivilschutzverbandes, der Energieversorger aber auch der Landwirtschaft eingebunden, um gemeinsam Lösungsansätze zu finden. "Man merkt, wir stehen alle noch irgendwo am Anfang dieser Diskussion", meint Bernhard Schlichtinger, Leiter der Abteilung Feuerwehr und Zivilschutz des Landes.
Neue Erkenntnisse
Ein spezieller Fokus wird unter anderem auch auf die Auswirkungen eines Blackouts auf besondere Bevölkerungsgruppen wie Menschen mit besonderen Bedürfnissen oder pflegebedürftige Menschen gelegt. "Ich hoffe, dass wir heute eine sehr erfolgreiche Arbeit leisten", so Bezirkshauptmann Andreas Riemer zuversichtlich.
Durch die Einblicke in die Strategien zur Bewältigung eines Blackouts in der Schweiz und in Tschechien, erhofft sich Tulln etwas dazulernen zu können. "Diese wichtigen neuen Erkenntnisse werden uns helfen, das Katastrophen- und Krisenmanagement für den Eintritt eines Blackouts noch effizienter und schlagkräftiger vorzubereiten", erklärt Manfred Henninger.
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