Zillenfahrer sind Lebensretter
Training für den Ernstfall: Bewerbe am Wasser schulen für den Einsatz im
Katastrophenfall.
TRASDORF/BEZIRK. Frühjahrsputz zu Wasser und zu Lande: Während allerorten Häuser, Autos und Straßen sauber gemacht werden, beginnt auch für den Wasserdienst der Feuerwehr die Saison.
Schleifen und lackieren
So wurden und werden dieser Tage die Zillen aus den Lagern geholt, begutachtet, und mit den Instandhaltungsarbeiten begonnen.
Gebaut in Oberösterreich, hauptsächlich aus Fichtenholz, werden die sieben Meter langen Zillen anschließend jedes Jahr von engagierten Feuerwehrleuten selbst abgeschliffen, neu gestrichen, wo nötig sogar Ausbesserungsarbeiten vorgenommen, erklärt HBI Johann Sprengnagel, bis 2016 langjähriger Kommandant der FF Trasdorf und Abschnittssachbearbeiter für den Wasserdienst. Einen besseren Werkstoff als Holz hat man bisher nicht gefunden: "Es gab Versuche mit Kunststoff, aber es funktioniert nicht."
Solide Ausbildung
Bei Sprengnagels, der Trasdorfer Feuerwehr, lernt jeder das Zillenfahren. Derzeit sind wieder fünf Feuerwehrleute in Ausbildung. Sie üben den Umgang mit der Zille, dem Schiffshaken und dem Ruder. Ziel ist es – vor allem im Katastrophenfall, bei Hochwasser – dort hinzukommen, wo ein Motorboot nicht mehr fahren kann.
Motivation: Bewerbe
(Nicht nur) Für die Jugend eine große Motivation, sich im Zillenfahren zu üben, sind die Bewerbe, die durch Feuerwehren ausgerichtet werden. 235 Pokale konnte die Feuerwehr Trasdorf bei diesen in den letzten zehn Jahren mit nach Hause nehmen. Ein Höhepunkt war 2008 in Zwentendorf, wo in einem einzigen Bewerb 46 Pokale an die FF Trasdorf gingen.
Sprengnagel selbst ist mehrfacher Landes- und Vizelandesmeister. "Jedes Wasser ist anders. Man lernt viel durch diese Bewerbe. Oft ist nicht nur Kraft, sondern auch Technik entscheidend."
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