Helmbarde
Ein Gramastettner Wahrzeichen fand den Weg nach Hause

Herbert Ginterseder ist jetzt als Nachtwächter mit der Original-Helmbarde unterwegs. | Foto: Ginterseder
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Die Helmbarde des letzten Gramastettner Nachtwächters war jahrelang in Deutschland gelagert.

GRAMASTETTEN. Über 400 Jahre lang gab es in Grama-stetten Nachtwächter – im Jahr 1930 legte der letzte, Johann Pertzl, sein Amt nieder. Auf einem alten Foto hält er eine Helmbarde, eine Hieb und Stichwaffe, die damals Nachtwächter als Statussymbol mit sich trugen. "Wir sind immer davon ausgegangen, dass die Besatzungsmächte den Nachtwächter-Stab als Souvenir in den letzten Kriegstagen mitgenommen haben", erzählt Heimatforscher Herbert Ginters-eder. Jedenfalls war der Stab nicht mehr auffindbar.

Umständlicher Weg

Ginterseder selbst zieht heute an manchen Tagen als Nachtwächter durch Gramastetten und erzählt Geschichten und Anekdoten zu einzelnen Häusern und Ereignissen in der Marktstraße. Als das Buch „Unser Gramastetten – Hausgeschichten 1“ von Günther Gielge und Herbert Ginterseder 2020 erschien, schickte ein Freund von Ginterseder ein Exemplar an Ursula Reh, die Enkelin des letzten Gramastettner Schulmeisters Maximilian Müller. Die Familie Müller lebte damals im alten Gemeindehaus und wanderte nach dem Krieg nach Deutschland aus.

Helmbarde gerettet

Auf dem Buch ist Herbert Ginterseder als Nachtwächter zu sehen, in der Hand eine Helmbarde. "Dann erhielt ich ein Schreiben von Ursula Reh, dass sie eine solche Helmbarde zu Hause hätte und sie gerne nach Österreich zurückbringen würde", sagt Ginterseder. Es stellte sich heraus, dass Rehs Großeltern den Stab damals nach Waldkraiburg mitnahmen, um ihn vor den Russen zu schützen. "Ich war hocherfreut, denn sie hatten die Helmbarde gerettet", sagt Ginterseder. Diesen Sommer sollte dann die Übergabe in Gramastetten stattfinden. Ginterseder setzte ein Schreiben auf, damit der Stab sicher über die Grenze kommen konnte. "Es handelt sich trotzdem um eine Waffe", wie er weiß.

Übergabe in Eferding

Leider blieb Ursula Reh aufgrund einer Autopanne in Eferding liegen. Eine Gramastettner Abordnung machte sich aber sofort auf den Weg und holte die Helmbarde ab. "Der geschmiedete Spitz ist schon etwas mitgenommen – aber immerhin noch original. Er dürfte zwischen 300 und 400 Jahre alt sein", sagt der Heimatforscher. Der Stock wurde irgendwann ersetzt. "Jedenfalls hat ein Wahrzeichen von Gramastetten seinen Weg nach Hause gefunden", sagt der Gramastettner Heimatforscher.

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