Neues "Pap"

Eine Bar komplett aus Karton in Ottensheim

Die Donaugemeinde verlor vor vielen Jahren ihr Pub, hat aber seit Kurzem ein "Pap" in einem Glashaus.

OTTENSHEIM. In einer ehemaligen Gärtnerei lebt sich seit Sommerbeginn die Ottensheimer Kreativszene einmal mehr aus. Wolfgang ("Wodo") Gratt, Gründer der Kartonmöbelfirma papplab GmbH, überlegte, wie das leerstehende Glashaus bespielt werden könnte und ein Pub aus Pappe schwebte ihm schon länger vor.

Verein "gig"

papplab und die "OTon KünstlerInnen Agentur" gründeten daraufhin den Verein "gig" (=Galerie im Glashaus) und das "Pap" bastelten Wodo & Co neben ihrer normalen Arbeit. Die Pläne zeichnete der Visualisierer Josef Pointner, der mit "Bonus", natürlich auch einen Spitznamen trägt. Das Pap ist aber ausdrücklich kein Lokal, sondern eine offene Galerie mit Ausschank, immer nur donnerstags, ab 17 Uhr. Noch bis zum 19. Oktober läuft eine bemerkenswerte "Moff"-Ausstellung – der Galerieeintritt ist im Getränkepreis inbegriffen. Im Anschluss kuratiert Gregor Schlögl die Ausstellung "sama Kollektiv - junge Kunst aus Graz".

Ehrenamtliche an der Bar

Anna Luger-Stoica und Andreas Fuchshuber kümmern sich darum, dass der Barbetrieb an den Donnerstagen funktioniert. 15 bis 20 Ehrenamtliche lassen sich hier einteilen. "Was lässig ist, durch die Moff-Ausstellung kommen ganz unterschiedliche Leute nach Ottensheim", sagt Wodo. Ein Moff-Fan aus den USA sei mit seiner ganzen Familie angereist. "Es tut sich wieder etwas in Ottensheim", freuen sich der papplab-Mastermind und mit ihm die Kulturschaffenden. Das vor 30 Jahren noch existierende Nachtleben im Ort war etwas eingeschlafen. Und für die Ottensheimer Gastro-Szene ist das Pap keine Konkurrenz, weil es nur am Donnerstag offen hat. Da das Glashaus unbeheizt ist, werde das Pap voraussichtlich nur bis Dezember in Betrieb sein. Der Karton isoliere aber hervorragend.

Finissage am 19. Oktober

Zur Finissage der Moff-Ausstellung am 19. Oktober wird, wie schon bei der Eröffnung, der Karikaturist Gerhard Haderer erwartet. Auch der Attwenger-Quetschenspieler Hans-Peter Falkner ist dabei. Die ausgestellten Moff-Karikaturen wurden auf Karton gedruckt und verkauft. Der Reinerlös kommt der Wohngruppe Hartheim in Ottensheim zugute, einer Zweigstellte des Instituts Hartheim für geistig beeinträchtigte Menschen.