Kabul-bags
Flüchtling startet durch
Der afghanische Asylwerber Mojibullah Satari (20) wurde mit "Kabul-bag" Start-up-Unternehmer.
GALLNEUKIRCHEN (fog). Seine fixe Lehrstelle konnte er wegen des Beschlusses der Bundesregierung nicht antreten, daher gründete er am 1. Oktober 2018 das Start-up-Handelsunternehmen "Kabul-bag": der afghanische Flüchtling Mojibullah Satari (20). Der junge mutige Asylwerber hatte sich an den talentierten, aber verarmten Taschennäher Rafi in seiner ehemaligen Heimatstadt Kabul erinnert. Seine Fähigkeiten will Satari nützen und Rafi und seiner Familie gleichzeitig helfen zu überleben, in dem er ihnen Arbeit gibt. Weil der 20-Jährige völlig mittellos vor drei Jahren als unbegleiteter Minderjähriger über Traiskirchen in die Waldheimat Gallneukirchen gekommen war, half ihm die ehrenamtliche Asylarbeiterin des Diakoniewerks Bernadette Prieschl weiter, welche die Initiative "Helping Hands für Afghanistan" gründete. Prieschl ist auch Mitglied des Rotaryclubs Aisttal-Hagenberg, welcher das Projekt unterstützt. Dadurch konnte in Kabul eine Nähmaschine, Werkzeug und Material angeschafft werden.
Negativer Bescheid
Für Mojibullah Satari ist es eine sinnvolle Tätigkeit, um die Zeit seines laufenden Asylverfahrens, das sich in zweiter Instanz befindet, zu überbrücken. Nach dem ersten Interview erhielt er einen negativen Bescheid. Der Afghane hat den Hauptschulabschluss in Österreich absolviert und besucht derzeit das Erwachsenengymnasium für Berufstätige (Stiftergymnasium).
Kabul-bags am Gallinger Advent
Die Kabul-bags sind ganz individuelle unkonventionelle Shopper, die in 100 Prozent Handarbeit von Rafi in Kabul genäht werden. Er schafft zwei Taschen am Tag. Die Shopper können zum Beispiel am Gallinger Advent am 15. und 16. Dezember in Gallneukirchen erworben werden. Bei Stand 120, gegenüber des Café Kowalski, werden sie verkauft.
FOTOS: Bernadette Prieschl (6)
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