Nicht nur Freude über die Zentralmatura
Mit gemischten Gefühlen treten Urfahraner AHS-Schüler im nächsten Jahr zur Zentralmatura an.
BEZIRK (fog). Teilweise klagen Lehrer in den Gymnasien mit vorgehaltener Hand über die schleppende Information aus dem Bildungsministerium. Hannah Bönisch aus Rottenegg besucht das Petrinum in Linz und tritt nächstes Jahr bei der Matura an. "Ich habe nicht den Vergleich wie es normal bei einer Matura läuft, aber unsere Lehrer sagen, dass sie erst kurzfristig Änderungen vom Minis- terium erhalten. Das bedeutet für die Lehrer mehr Stress", so die 17-jährige Rotteneggerin. Markus Linkeseder (18), BORG-Linz-Schüler und ebenfalls aus Rottenegg, sieht es ähnlich: "Ich stehe der Zentralmatura an sich positiv gegenüber, aber Lehrer und Schüler sind schlecht informiert." Teilweise sehen sich die Schüler als "Versuchskaninchen" und es taucht immer wieder die Forderung nach "kompetenzorientierten" Arbeiten in den Klassenzimmern auf. Wenn Schüler nachfragen, was das konkret heiße, kommen Lehrer teils in den Erklärungsnotstand.
Wo die Zentralmatura schon über die Bühne gegangen ist, ist Positives zu hören. "Wir haben in den Fremdsprachen Englisch, Französisch und Spanisch teilgenommen und sehr gute Erfahrungen gemacht", so Schulleiter Franz Bauer vom BORG in Bad Leonfelden. Die Zweifel über die Zentralmatura, wie sie vor zwei Jahren noch vorhanden waren, seien beseitigt. Bauer: "Auch die neue Form der mündlichen Reifeprüfung ist als Fortschritt zu betrachten."
Bücher kamen zu spät
Nur in der Mathematik läuft es laut Schulleiter Bauer noch nicht rund: "Die tatsächlichen Aufgaben werden zu spät bekanntgegeben, es sind nur wenige Beispiele im Internet und die Schulbücher wurden ebenfalls zu spät neu aufgelegt." Für Beruhigung sorgen aber die guten Ergebnisse bei den Probeläufen im BORG Kirchdorf und BRG Steyr. Über 60 Prozent der Schüler schafften bei der schriftlichen Mathematik-Matura ein Sehr Gut oder Gut. Nur fünf Prozent schrieben einen Fünfer.
In den Tourimusschulen Bad Leonfelden wird die Zentralmatura, wie in allen berufsbildenden höheren Schulen, erst 2016 in allen Fächern eingeführt. In Deutsch nimmt die Tourismusschule aber schon seit dem Vorjahr an der Zentralmatura teil. "Wir haben bessere Ergebnisse als vorher", sagt Schulleiter Herbert Panholzer. Die Tendenz gehe zwar zu ein bisschen weniger Sehr Gut, aber auch zu weniger Nicht Genügend. Eine Umstellung wird die schriftliche Matura in Mathematik. "Vor einigen Jahren wurde sie bei uns abgeschafft, weil bei uns Fremdsprachen wichtiger sind", so Panholzer.
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