Simone Baumgartner im Interview

"Perfekt und makellos ist keiner"

De gebürtige St. Gottharderin Simone Baumgartner ist Quereinsteigerin in der Beauty-Branche. Nach der Matura in einer Tourismusschule arbeitete sie in einem Büro und absolvierte nebenbei die Ausbildung zur Visagistin und Make-Up-Artistin. Mittlerweile hat sich die 23-Jährige mit ihrem eigenen Business gut etabliert.

ST. GOTTHARD/OTTENSHEIM. "Im Büro habe ich schnell gemerkt, dass mich diese Arbeit nicht erfüllt. Ich bin ein totaler 'Lebe-Mensch'. Ich liebe es unter Leuten zu sein und Kundenkontakt zu haben", sagt Simone Baumgartner. Beauty und Make Up waren schon immer die absolute Leidenschaft der Wunsch-Ottensheimerin. Vergangenes Jahr hat sie diese Leidenschaft zum Beruf gemacht. Im Interview spricht sie über den Weg in die Selbständigkeit, was für sie Schönheit bedeutet und gibt Beauty-Tipps.

Was waren die größten Schwierigkeiten beim Einstieg in die Selbständigkeit?
Das Schwierigste war den Mut zu fassen, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. Ich war mir einfach unsicher, ob ich mit meinen gerade 21 Jahren der Aufgabe gewachsen bin. Da ich in einer Unternehmerfamilie aufgewachsen bin, wusste ich wieviel Zeit und Kraft man in die Selbstständigkeit investieren muss und gleichzeitig möchte man das Leben gerade in diesem Alter in vollen Zügen auskosten. Aber ich hatte ein Ziel vor Augen und legte meine ganze Energie in mein Business, um meinen Traum zu verwirklichen.

Was sind die Herausforderungen in deiner Branche?
Herausforderungen möchte ich in diesem Sinne garnicht sagen. Ich liebe, was ich mache und es fühlt sich für mich nicht nach Arbeit an. Natürlich gibt es, wie in allen Berufen, Dinge die unangenehm sind. Möglicherweise wird gerade in dieser Branche die Kompetenz und das Fachwissen kleingeredet, obwohl wir viel Verantwortung für unsere Kunden und ihre Gesundheit tragen.

Gerade im Beauty-Bereich gibt es große Konkurrenz. Wie kann man deiner Meinung nach herausstechen?
Man verliert nicht gegen die Konkurrenz, sondern gegen die Unsichtbarkeit. Damit meine ich, dass es wichtig ist, sich zu präsentieren. Mit Social Media ist es einfach, auf sich und sein Geschäft aufmerksam zu machen. Ein authentischer und echter Internetauftritt schafft fast eine persönliche Beziehung zum Kunden und das ist meiner Meinung nach die beste Werbung.

Worauf bist du in deiner Berufslaufbahn besonders stolz und was sind deine Ziele für die Zukunft?
Besonders stolz bin ich darauf, dass ich mir mein Geschäft in der Beautybranche aus eigener Kraft aufgebaut habe, obwohl in meinem Familien- und Freundeskreis keiner wirklich einen Bezug hatte. Mittlerweile leite ich ein Team, dem ich beim Aufbau ihres eigenen Business unter die Arme greife. In Zukunft werde ich darauf hinarbeiten, mein Team weiter zu vergrößern und so vielen Menschen wie möglich dabei zu helfen, ihre Träume zu verwirklichen – egal ob es um Hautpflege oder um die Geschäftsmöglichkeit an sich geht.

Was ist Schönheit für dich? Und was macht einen Menschen schön?
Schönheit liegt immer im Auge des Betrachters. Für mich ist ein gepflegtes Äußeres schon sehr wichtig. Das ist auch eine wunderbare Seite meiner Arbeit. Ich kann den Menschen dabei helfen, ihre kleinen Makel verschwinden zu lassen und sie dabei unterstützen, ihren Selbstwert zu heben. Selbstbewusstsein ist für mich das größte Maß an Schönheit.

Sich jeden Tag mit Schönheit zu beschäftigen, ist das Fluch oder Segen?
Für mich ist es ein Segen, weil mir Beauty einfach Spaß macht und ich mich super gerne damit beschäftige. Die Kehrseite meiner Branche ist natürlich die Erwartung der Kunden und Follower, immer „perfekt und makellos“ zu sein und das kann natürlich keiner. Ich persönlich habe mir zur Aufgabe gemacht den Menschen die reale Simone zu zeigen, auch wenn ich mal fettige Haare habe oder einen Pickel.

Hast du Tipps, wie man sich im Dschungel der Kosmetikwelt am besten zurecht findet? Wie scanne ich, die für mich richtige Marke?
Ich habe für mich und meine Kunden die richtige Marke gefunden. Ich finde es wichtig, sich ordentlich und fachlich beraten zu lassen. Mein Team und ich werden diesbezüglich immer wieder geschult und wir finden für jedes Anliegen eine Lösung.

Was sind heute die Essentials einer guten Hautpflege?
Das Fundament einer guten Hautpflege ist Reinigung, Toner (Gesichtswasser) und Pflege morgens und abends! Gerade bei meiner Partnerfirma kann ich für jeden Hauttyp und jede Anforderung das richtige Produkt finden.

Was ist denn dein liebster Beauty-Geheimtipp?
Mein Geheimtipp: Sonnenschutz. Immer Sonnenschutz verwenden, ganz egal ob Sommer oder Winter denn unsere Haut ist der Sonne immer ausgesetzt – nicht nur beim Sonnenbaden. 80 Prozent der Hautalterung geht auf UV-Strahlung zurück.

Ist Instagram auch Teil deiner Arbeit?
Zu Beginn war mein Instagramaccount ein reines Hobby. Mittlerweile habe ich erkannt, welche Vorteile die Aktivität in den Sozialen Netzwerken für mein Business hat. Ohne dem hätte ich in so kurzer Zeit keinen so schönen Erfolg in dieser Branche erzielen können. Privates und Berufliches gehen in meinem Account ineinander über. Ich teile dort mein Leben mit meinen Followern und lasse daran teilhaben. 

Welches Thema wird deiner Meinung nach in der Beauty-Branche noch viel zu selten behandelt?
Ich finde es schade, dass Männer sich noch viel zu selten beim Thema Beauty und Hautpflege angesprochen fühlen. Auch Männerhaut braucht Pflege.