Linz/Walding
Vom Flüchtling zur gefragten Pflegefachkraft im Seniorenwohnhaus

Bilal Usman will so pflegen, wie er selbst im Alter gepflegt werden möchte.
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2015 floh Bilal Usman mit seiner Familie aus Pakistan. Heute lebt er in Walding. Mit persönlichem Engagement und der Unterstützung der Lehrkräfte an der Caritas-Schule für Sozialbetreuungsberufe am Linzer Schiefersederweg schaffte er es, sich ein neues Leben aufzubauen: Als Fach-Sozialbetreuer Altenarbeit im Caritas-Seniorenwohnhaus Karl Borromäus in Linz.

LINZ. „Ich möchte meinen Beruf so ausüben, so pflegen, wie ich im Alter auch einmal gepflegt werden möchte. Die Gewissheit, etwas Gutes zu tun und einem Menschen zu helfen, bereitet mir Freude.“ In Pakistan arbeitete Bilal Usman, der den Bachelor Abschluss für Computer Science hat, als Computer-Fachmann in einem Krankenhaus. Als er seinen Chef wegen Geldunterschlagung anzeigte, wurde er mit dem Tode bedroht.

Flucht, Asylantrag, Visum

Mit einem Visum von der österreichischen Botschaft konnte er mit seiner Frau und den zwei jüngeren Kindern nach Österreich fliehen. Die beiden Älteren – die heute 18-jährige Tochter und der 16-jährige Sohn – bekamen kein Visum. Sie mussten bei den Großeltern in Pakistan bleiben. In Österreich wurde sein Asylantrag zuerst abgelehnt. Nach der Berufung erhielt er Anfang 2022 ein Visum. Damit darf er in Österreich bleiben, solange er ein Mindesteinkommen und eine Wohnung für ihn und seine Familie hat. Die beiden älteren Kinder darf er allerdings noch immer nicht nach Österreich holen. Beide hat er zuletzt vor sieben Jahren in die Arme schließen können.

Sozialberuf, Altenarbeit

Trotz der belastenden familiären Situation und der großen Herausforderungen, die das Leben als Asylwerber mit sich bringen, hat Bilal Usman die Hoffnung nie verloren. Die Hilfe, die Bilal Usman und seine Familie nach ihrer Ankunft in Österreich erfahren hat, hat ihn darin bestärkt, einen sozialen Beruf zu ergreifen. Er möchte damit etwas zurückgeben. Doch die noch nicht perfekten Deutschkenntnisse waren ein Hinderungsgrund für den Start einer Ausbildung. 2018 erfuhr er von dem neuen Vorbereitungslehrgang, der Menschen mit noch zu geringen Deutschkenntnissen für einen Sozialbetreuungsberuf qualifiziert. Gemeinsam mit sieben weiteren Asylwerbern startete er 2019 den Vorbereitungslehrgang an der Caritas-Schule für Sozialbetreuungsberufe. Heuer im Frühling schlossen alle erfolgreich die Ausbildung zum Fachsozialbetreuer Altenarbeit ab. „Wir haben unglaubliche Unterstützung durch viele Menschen, allen voran unserer Lehrkräfte erfahren. Bei Problemen standen sie uns zur Seite. In den Ferien versorgten sie uns mit Material zum Deutschlernen. Bei Rückschlägen motivierten sie uns. Ich bin ihnen sehr dankbar.“

Borromäuer

Im Caritas-Seniorenwohnhaus Karl Borromäus blieb er durch ein Praktikum „hängen“. Simone Puffer, Leiterin des Betreuungs- und Pflegedienstes im Caritas-Seniorenwohnhaus, war von seinem Engagement und seiner netten Art gleich überzeugt und wollte ihn sofort nach seinem Abschluss anstellen. Seit er die benötigte Arbeitserlaubnis vom AMS in der Hand hat und damit Mitte Juli im Caritas-Seniorenwohnhaus Karl Borromäus starten konnte, ist er glücklich: „Ich habe einen Beruf mit ausgezeichneten Zukunftsaussichten gewählt, der mich erfüllt. Meine Arbeit ist vielseitig und abwechslungsreich, denn ich kann und darf andere Menschen pflegen, betreuen, beraten und unterstützen. Und mit der passenden Weiterbildung habe ich Aufstiegsmöglichkeiten.“

Wer Interesse an einem Sozialbetreuungsberuf hat, kann sich jetzt noch für den Start der Ausbildungen im September anmelden: www.ausbildung-sozialberufe.at,
Informationen zu offenen Stellen: jobs.caritas-ooe.at

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Foto: Cityfoto
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