Radpedal statt Gaspedal
Rekordteilnahme beim zehnten SternRadln

Die Durchführung der Rad-Parade hing an einem seidenen Faden.
5Bilder
  • Die Durchführung der Rad-Parade hing an einem seidenen Faden.
  • hochgeladen von Veronika Mair

Ein neuer Teilnehmerrekord wurde beim SternRadln in Linz am Wochenende geknackt.

URFAHR-UMGEBUNG/LINZ. „Es war schier unglaublich, im Zuge der Rad-Parade kamen entlang der Strecke laufend weitere Teilnehmer dazu. Der Radkonvoi wurde immer länger, auf der Eisenbahnbrücke war er bereits 1,2 Kilometer lang“, sagt Gerhard Fischer, Vorsitzender der Radlobby OÖ und seit zehn Jahren Organisator dieser Veranstaltung. Auch ab Ottensheim, Zwettl, Gallneukirchen, Bad Leonfelden und Steyregg kamen Konvois an.

Fehlende Planung bei Radwegen

Entsprechend ausgelassen und fröhlich war die Stimmung an diesem Tag. "Dass es die letzten zehn Jahre nur wenig Grund zum Jubeln gab, die nur minimal weniger gewordenen Radwegsicherheitslücken alleine im Großraum Linz noch immer etwa 70 Kilometer in fast alle Richtungen betragen und auch sonst nur wenig in den Radverkehr investiert wurde, haben wir an diesem Tag für kurze Zeit ausblenden können“, ergänzt Fischer. Besonders brennend ist die Sicherheitsproblematik von Linz auf der B125 nach Gallneukirchen, auf der B126 bis Bad Leonfelden und der B127 von Puchenau nach Ottensheim. "Auch nach zehn Jahren gibt es dazu nicht einmal eine fertige Planung", so Fischer.

Versammlung kurzfristig untersagt

Bis kurz vor dem Start der RadParade hatte niemand eine Ahnung, dass deren Durchführung an einem seidenen Faden hing. Bei der Besprechung mit den Behörden am 1. September wurden von der Polizei erstmals pauschale Sicherheitsbedenken gegen die seit sieben Jahren über die voestbrücke geführte Route vorgebracht, ohne diese plausibel im Detail dazulegen. Aus diesem Grund und weil man eine Verletzung des verfassungsrechtlich geschützten Versammlungsrechtes befürchtete, haben die Radlobby Vertreter um die zeitnahe Ausstellung eines Untersagungsbescheides gebeten, um mit einem Einspruch die Bedenken von beiden Seiten vor dem Landesverwaltungsgericht bzw. vor dem Verfassungsgerichtshof von zuständigen Gerichten prüfen und klären lassen zu können.

RadParade im letzten Moment gerettet

Um im Falle einer Untersagung eine neue abgeänderte Versammlungsanzeige einbringen zu können, muss diese mindestens 48 Stunden vor Versammlungsbeginn angezeigt werden. Da die Versammlungsbehörde jedoch erst aus für die Radlobby absolut nicht nachvollziehbaren Gründen etwa 43 Stunden vor Beginn der RadParade die Anzeige per Bescheid untersagte, hatte die Radlobby keine Möglichkeit mehr, eine abgeänderte und vereinfachte Route anzuzeigen. Kurz vor Ablauf der 48 Stunden Frist holte sich die Radlobby juristischen Rat, und ein Vertrauensanwalt hat dazu geraten, über einen anderen Verein zusätzlich eine vereinfachte Route anzuzeigen, was dann mit Unterstützung der Klima-Allianz OÖ auch etwa 51 Stunden vorher gemacht wurde.

„Diese Vorgangsweise seitens der Behörde hinterlässt einen bitteren Beigeschmack mit einhergehendem Vertrauensverlust! Auch andere Organisationen haben uns ähnliche Erfahrungen von nicht nachvollziehbaren kurzfristigen Untersagungsbescheiden berichtet. Wir wollen das von den zuständigen Gerichten klären lassen“, ergänzt Fischer weiter nach diesen seiner Meinung nach völlig unnötigen Nervenkitzel auf beiden Seiten.

Öffentlichkeitswirksame KonferenzRadfahrten

Nachdem auch die zahlreichen Ehrengäste aus der Politik mit diesem Sachverhalt vertraut gemacht wurden und teilweise ziemlich gestaunt haben, ging es zum gemütlichen Teil über – der Start der Linzer RadParade. Die Konferenzradfahrt an der Spitze der Rad-Parade war heuer prominent besetzt mit dem Linzer Mobilitätsstadtrat Vizebürgermeister Martin Hajart (ÖVP), LAbg. Elisabeth Manhal (ÖVP), LAbg. Heidi Strauss (SPÖ), LAbg. Uli Schwarz (GRÜNE) und dem Waldinger Bürgermeister Hans Plakolm, der schon seit einigen Jahren auch persönlich beim SternRadln öffentlichkeitswirksam in die Pedale tritt.

Anzeige
1:46
1:46

WKOÖ Maklertipp
Rechtsschutzversicherung: Sichern Sie Ihr Recht!

Eine Rechtsschutzversicherung schützt Sie vor den Folgen von vielen möglichen Konfliktfällen – vor allem finanziell.  Es gibt viele Gründe für einen Streit vor Gericht: Angenommen, Ihr Vermieter erhöht den Mietzins in ungerechtfertigter Weise, Ihr Hund läuft einem Biker vor das Rad, Ihnen wird nach einem Verkehrsunfall das Schmerzensgeld verwehrt oder Ihr Arbeitgeber zahlt die Überstunden nicht. Von all diesen Fällen haben Sie schon gehört oder Sie haben sogar schon selbst eine solche oder eine...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.