20-km/h-Zone wackelt

- hochgeladen von Gernot Fohler
Der zweite Versuch des Ottensheimer Gemeinderats, eine Begegnungszone zu beschließen, scheiterte.
OTTENSHEIM (fog). Die Verordnung der Begegnungszone im Ortskern, in der eine 20-km/h-Geschwindigkeitsbeschränkung gilt und alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt sind, läuft am 31. Dezember 2013 aus und muss im Gemeinderat neu beschlossen werden. Umstritten sind die Grenzen dieser Zone. In der Hostauerstraße beim Nah&Frisch und in der Bahnhofstraße bei der Neuen Mittelschule konnte man sich einigen. Verhärtet sind die Fronten in der Linzerstraße. pro O. mit Bürgermeisterin Ulrike Böker (8 Mandate) beharrte auf dem Beginn der Zone ab dem Kindergarten. Die ÖVP (10 Mandate) wollte mit einem Abänderungsantrag die Zone erst 135 Meter weiter in Richtung Zentrum, ab dem Parkplatz des Gasthofs zur Post. Die SPÖ (4 Mandate) und FPÖ (3 Mandate) waren bei der Abstimmung nicht das Zünglein an der Waage.
ÖVP-Obmann Norbert Moser argumentiert, dass eine Begegnungszone laut dem Land OÖ nicht länger als 350 Meter lang sein sollte. Zudem sollte laut Moser der Gumpelmayrberg mit der Donauhallen- und Sportgeländezufahrt aufgrund der ohnehin langen Durchfahrtszeit in der Linzerstraße mit Tempo 30 erreichbar sein. "Es gibt da kaum Fußgänger und beim Kindergarten gilt ohnehin die 30er-Beschränkung. Beim Kindergarten könnte durch geringfügige bauliche Maßnahmen und Zusatzhinweise die Sicherheit der Kinder gewährleistet sein", so Moser. Anders sieht es pro O.-Obmann Klaus Hagenauer. Er verweist auf die Empfehlung der Evaluierung des Landes OÖ, die Zone in der Linzerstraße beginnen zu lassen. Zudem dürften laut Land die 350 Meter Länge der Begegnungszone, wie z. B. in Freistadt, auch überschritten werden. "Die lange Durchfahrtszeit ist kein ausreichendes Argument, weil man nur 15 Sekunden Zeitverlust hat, wenn man auf 135 Metern statt einem 20er einen 30er fährt. Das Risiko einer tödlichen Verletzung ist bei Tempo 30 laut uns vorliegenden Untersuchungen beinahe doppelt so hoch wie bei Tempo 20. Sonderlösungen vor dem Kindergarten erzeugen nur Flickwerk." pro O. will mit einem fußgängerfreundlichen Zentrum zur Lebensqualität beitragen.
Auf Initiative von Ulrike Böker wird nun am Montag, 16. Dezember, um 19.30 Uhr eine Sonder-Gemeinderatssitzung abgehalten. Möglicherweise schwenkt eine Partei um oder die SPÖ einigt sich auf eine Variante. Ansonsten gilt im Zentrum ab 1. Jänner Tempo 50. Die FPÖ wird einen Antrag über die Abhaltung einer Volksbefragung zu Begegnungszone Ja/Nein einbringen.
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