Linzer Ostumfahrung
Auch Fürst fordert Schiene vor einer neuen Autobahn durch Engerwitzdorf
ENGERWITZDORF. Das Gallneukirchner Becken ist einer der am stärksten wachsenden Siedlungsräume in Oberösterreich. "Die Errichtung der Ostumfahrung mit einer hochrangigen Straße durch dieses Gebiet würde die Lebensqualität sehr vieler Menschen verschlechtern und wird daher als unverantwortlich eingeschätzt", sagt Bürgermeister Herbert Fürst (ÖVP).
Schon in früheren Stellungnahmen gab es von der Gemeinde Engerwitzdorf mehrfach die Forderung, dass ein rasches Vorantreiben des Projekts Stadtbahn Linz-Gallneukirchen-Pregarten die höchste Priorität haben müsse.
Freie Kapazitäten
Fürst ist davon überzeugt: "Eine Stadtbahn mit attraktiver Linienführung, Fahrtarifgestaltung, Fahrdauer und Taktzeiten lässt eine wesentlich wirksamere Reduktion der Verkehrsbelastung der Straßenzüge im Raum Linz erwarten als die Schaffung einer Umfahrung." Der dadurch verringerte Pendlerverkehr auf der Autobahn würde freie Kapazitäten auf der Mühlkreisautobahn schaffen, sodass das Straßenprojekt "Ostumfahrung Linz" keine Dringlichkeit mehr hätte.
Verkehrsprobleme nicht auf Engerwitzdorf abwälzen
Mit dem Bau der Autobahn in Tschechien bis zur oberösterreichischen Grenze entsteht eine neue europäische Transitstrecke von Hamburg bis zur Adria und weiter über den Balkan bis in die Türkei. "Dieser Transitverkehr wurde bei der Planung der Linzer Ostumfahrung völlig außer Acht gelassen. Mögliche Verkehrsprobleme im Zentrum dürfen keinesfalls am Rücken der Bevölkerung der Gemeinde Engerwitzdorf ausgetragen werden", sagt der Ortschef. Nach dem raschen Bau der Stadtbahn solle die Notwendigkeit einer Ostumfahrung nochmals geprüft werden. Sollte der Bau dann noch erforderlich werden, müsse auch nochmal über die Varianten diskutiert werden.
„Damit der internationale Transitschwerverkehr in Zukunft nicht mitten durch den dichtbesiedelten Ballungsraum von Linz gelenkt wird, fordern wir den raschen Bau der Stadtbahn und weiters schon jetzt mit Planungsarbeiten für eine weiträumige Umfahrung im Osten mit einer direkten Verbindung von der Schnellstraße S10 zur Autobahn A1 zu beginnen“, meint Bürgermeister Herbert Fürst.
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