Weihnachtsgeschichte
Harte Zeiten, auch für ein Christkind.

Das Christkind konnte sich über einen vorweihnachtlichen Erfolg freuen. Der jahrelange Rechtsstreit mit dem Weihnachtsmann war gewonnen. Endlich! Der Konkurrent wurde mit seiner Entourage, insgesamt 12 Renntieren und einem Schlitten in seine Heimat abgeschoben. Zudem wurde ein unbefristetes Einreiseverbot verhängt und das Tragen einer Fußfessel angeordnet. Hohoho – das war gestern!

Das Urteil war überfällig. „Endlich ein Signal an die vielen benachteiligten Frauen im Berufsleben“, triumphierte das Christkind. Einen Wermutstropfen hatte die Sache allerdings schon. Die überlange Verfahrensdauer und die damit verbundenen Anwaltskosten hatten ein gewaltiges Loch in die Geldbörse des Christkindes gerissen. „Jammern ist jetzt nicht angebracht, Weihnachten steht bevor und da müssen persönliche Befindlichkeiten eben hintan gestellt werden.“ Die Lage war durchaus ernst, denn man war bereits im Rückstand.

Also schwärmte das Christkind aus, um die Wünsche der Kinder einzusammeln. Es musste Tempo gemacht werden. „STOP!“ Eine Polizeistreife beendete den euphorischen Flug des Christkindes. „Geschwindigkeitsüberschreitung und Verstoß gegen die Corona-Ausgangssperre!“ Da soll einer seine Arbeit machen können, dachte das Christkind und zog seinen Mund-Nasen-Schutz zurecht. Aber die Wunschbox im Haus der Wünsche musste unbedingt heute geleert werden. Neben den handgeschriebenen Wunschzetteln müssen seit ein paar Jahren auch die eMails und Whatsapp-Nachrichten bearbeitet werden. Das hatte schon im Vorfeld die Anschaffung eines Smartphones unumgänglich gemacht.

Endlich war die Liste mit den Besorgungen fertig. Trotzdem war alles ganz anders als sonst. Einkaufen und schmökern in Geschäften war heuer, ob der Corona-Pandemie nicht angesagt. Anstatt des Bummels durch die festlich geschmückte Stadt stand die Teilnahme an einem vorweihnachtlichen Corona-Massentest auf dem Programm.
Schon im Vorjahr hatte das Christkind in den diversen Online-Shops im Web geschnuppert. Rein interessehalber. Heuer war das unumgänglich, wollte man all die Wünsche erfüllen. „Es ist nicht egal, kauf regional“, durchfuhr es das Christkind plötzlich. Die Suche nach einer regionalen Online-Plattform war leider eine einzige Enttäuschung. Amazon bot da schon eine andere Qualität. Kaum war die Bestellung auf Schiene, plagte das Christkind das schlechte Gewissen. Hatte ihm nicht erst gestern ein Bericht im Fernsehen über die schlechten Arbeitsbedingungen der Paketzusteller, speziell in der Vorweihnachtszeit die Zornesröte ins Gesicht getrieben? „Der Zweck heiligt die Mittel“, sagte sich das Christkind und prüfte die Liefertermine. „Geht sich alles aus!“

Bereits einen Tag später wurden die ersten Geschenke von der ‚Osterhasen-Community‘ verpackt und beschriftet. Unter Saisonarbeitern besteht eben Solidarität. Sie durften problemlos einreisen, ohne Quarantäne, mussten aber ihren alljährlichen Skiurlaub in Ischgl im Anschluss auf unbestimmte Zeit verschieben. Auch die gemeinsame Weihnachtsfeier fiel heuer ins Wasser. Kein Alkohol, kein deftiges Essen, keine vorweihnachtlichen Exzesse. Der Körper hat es dankend angenommen.
Und so hat alles ein gutes Ende gefunden. Für heuer zumindest. Und recht machen will und kann man es ohnehin nicht allen. Bis zum nächsten Jahr!

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Foto: Cityfoto
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