Urfahr-Umgebung
Fachkräftemangel verschärft sich 2024 weiter

Frauen sind vermehrt in technischen Berufen tätig. | Foto: Goodluz/PantherMedia
  • Frauen sind vermehrt in technischen Berufen tätig.
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Auch im neuen Jahr ist die Personalnot bei den Unternehmen in Urfahr-Umgebung ein großes Thema.

URFAHR-UMGEBUNG. Die Hauptursache des Fachkräftemangels liegt im demografischen Wandel. Da sind sich Wirtschaftskammer (WKO) und Arbeitsmarktservice (AMS) einig: Geburtenstarke Jahrgänge gehen verstärkt in den nächsten Jahren in Pension – geburtenschwächere Jahrgänge können diesen Abgang nicht ausgleichen. "Laut Statistik Austria wird sich die Zahl der Bevölkerung im Haupterwerbsalter bis zum Jahr 2050 um etwa fünf Prozent reduzieren", weiß Maria Siegmeth, die stellvertretende AMS-Chefin für Linz und Urfahr-Umgebung. Im Bezirk ist der Arbeitsmarkt besonders ausgesaugt. 2023 hatte Urfahr-Umgebung mit 2,2 Prozent die niedrigste Arbeitslosenquote Österreichs. Der Bezirk Rohrbach liegt mit 2,3 Prozent knapp dahinter. Das heißt, im Bezirk herrscht quasi Vollbeschäftigung.

Viele offene Stellen

Seit Jahren fehlen Fachkräfte im Bezirk, zum Beispiel in der gesamten Bau-Branche, im Elektrotechnik-Bereich und in den Branchen IT, Gastronomie, Friseure sowie etwa Fach-Sozialbetreuer in der Behindertenarbeit – siehe "Zur Sache" unten. Im Bezirk sind dem AMS beispielsweise 27 offene Elektrotechnikerposten gemeldet und 13 Friseur/Friseurinnen-Stellen. Erfahrungsgemäß ist die tatsächliche Zahl der offenen Stellen viel höher, weil nicht alle Unternehmen dem AMS Meldung machen. "Es ist schwierig. Wir suchen auch eine Teilzeitkraft", sagt etwa Petra Ehrenmüller, Chefin des Gramastettner Friseurladens "Haireinspaziert". Heutzutage sei es auch schwierig einen Lehrling zu bekommen. "Ich habe damals noch 80 Bewerbungen geschickt, um eine Lehrstelle zu ergattern", so Ehrenmüller.

IT, Gastro

Die IT-Branche kämpfe auch, meint Simon Burgstaller, einer der beiden Geschäftsführer der Firma "dobu Web GmbH" in Walding, die ebenfalls eine Stelle unbesetzt hat. "Vor allem an erfahrenen Leuten mangelt es. Wenn sie einen guten Posten haben, dann wechseln sie nicht." Burgstaller erklärt: Es seien seit Corona mehr Quereinsteiger am Markt, die ihren Job verloren hätten und die sich umschulen ließen.

In einem starken Wandel ist aktuell die Gastronomie. Allein 13 offene Stellen als Koch/Köchin sind dem AMS gemeldet. Teils versuchen die Betriebe, die Jobs zu attraktivieren, etwa durch Fünf-Tage-Woche oder kleinere Speisekarten, wie Maria Siegmeth vom AMS erklärt. Seit Corona hätten auch Systemgastronomie und Caterer an Bedeutung gewonnen. Insgesamt steige zwar die Zahl der Restaurants, aber Gasthäuser würden insgesamt weniger werden, sagt Siegmeth.

Work-Life-Balance & Progrosen

Was zum Fachkräftemangel beitrage, so WKO UU-Geschäftsstellenleiter Franz Tauber, sei "der Trend zu einer ausgeprägten Work-Life-Balance". Corona und die Inflation hätten das verschärft. "Früher war für viele ein eigenes Haus erstrebenswert, für das gearbeitet und gespart wurde. Heute ist aufgrund der hohen Kosten ein Eigenheim oft unerschwinglich. Tauber: "Gerade Junge legen daher mehr Wert auf Freizeit statt aufs Geldverdienen." Laut WKO-Wirtschaftsbarometer werde sich der Personalmangel im Bezirk 2024 verstärken. Das AMS rechnet mit einer differenzierten Entwicklung einzelner Branchen, aber generell mit einem höheren Personalbedarf am Dienstleistungssektor.

Zur Sache:

Die Top-4-Berufe bei aktuell offenen Stellen im Bezirk:
• 27 Elektrotechniker/innen
• 20 Fach-Sozialbetreuer/innen in Behindertenarbeit
• 13 Friseure/innen
• 13 Köche/innen

Quelle: AMS Linz/UU

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