Achtung Wildwechsel: Wildwarngeräte auch im Bezirk im Ausbau
Der Herbst erfordert besondere Vorsicht im Straßenverkehr. Die Gefahr des Wildwechsels steigt.
BEZIRK (fog). "In jeder Urfahraner Gemeinde gibt es Strecken mit erhöhtem Wildwechsel", warnt der stellvertretende Bezirksjägermeister Josef Rathgeb und appelliert an die Autofahrer, gerade jetzt vorsichtig zu fahren.
Denn mit dem Abmähen der Maisfelder verlieren die Tiere ihren sicheren Einstand und suchen nach neuem Lebensraum. Die Gefahr des Wildwechsels steigt. Auch entlang von Waldrändern, insbesondere in der Stoßzeit am Abend, ist Vorsicht geboten. Wild ist in der Dämmerung besonders aktiv. Verkehrsunfälle mit Wild passieren zu 90 Prozent mit Rehwild, der Rest großteils mit Hasen und Füchsen.
Gefährlichste Abschnitte
In Urfahr-Umgebung gibt es drei Straßenabschnitte, die besonders gefährlich sind: Platz eins nimmt derzeit klar die B126 zwischen Zwettl und Bad Leonfelden ein, genauer gesagt das Teilstück zwischen Zwettler Freibad und Säge Leberbauer. "Auf diesem einen Kilometer hat es innerhalb von zwei Monaten zehnmal Unfälle mit Rehwild gegeben", sagt der stellvertretende Bezirkspolizeikommandant Erwin Pilgerstorfer. Weitere Brennpunkte seien die Gusentalstraße (L1463) zwischen Gallneukirchen und Reichenau und die Altenberger Straße (L1501) zwischen Altenberg und Reichenau.
Polizist Pilgerstorfer macht die Autofahrer auch darauf aufmerksam, dass Unfälle mit Wild unbedingt zu melden seien. Erst kürzlich sei ein Pkw-Lenker ausgeforscht worden. "Die Leute bekommen größte Schwierigkeiten mit der Versicherung, die aussteigt. Und zusätzlich gibt es eine Geldstrafe", so der Polizeikommandant-Stellvertreter.
Wer einen Unfall mit Wild nicht meldet, begeht den gleichen Gesetzesverstoß, wie jemand, der einen Parkschaden nicht meldet. Ein Reh wird wie eine Sache behandelt", sagt der Polizeibeamte. Getötetes Wild darf auf keinen Fall mitgenommen werden. Dies gilt als Wilderei und ist strafbar.
Warngeräte im Bezirk
Optisch-akustische Wildwarngeräte haben Wildunfälle auf den Teststrecken um bis zu 93 Prozent in OÖ reduziert. Im Jahr 2003 gab es die erste Teststrecke. In Oberösterreich begleitet der ehemalige Bürgermeister von Bad Zell, Ernst Moser das Wildschutzprojekt OÖ. "Wir haben sehr viele Reparaturen bei den Wildwarngeräten. Vor allem die Mikrophone und Solarzellen gehen kaputt", sagt Moser. Bis zum Jahr 2019 sei das Projekt noch finanziert mit 100.000 Euro pro Jahr. Aber das sei insgesamt zuwenig. Auch in Urfahr-Umgebung kommen optisch-akustische Wildwarngeräte zum Einsatz: Alberndorf (Alberndorfer Straße L1467), Altenberg (Katsdorfer Straße L1464, Leonfeldner Straße B126), Engerwitzdorf (Katsdorfer Straße und eine Gemeindestraße), Feldkirchen (Aschacher Straße B131 und Mühllackener Straße B132), Gramastetten (Hansbergstraße), Herzogsdorf (B132), Kirchschlag (L1500), Oberneukirchen (Schallenbergstraße, Waxenbergstraße und Hansbergstraße), Steyregg (Pleschingerstraße). Die Strecke, die kürzlich ausgestattet wurde, befindet sich in Schenkenfelden zwischen B38 und Hirschbach.
Appell der Polizei und Jägerschaft im Herbst:
• Warnzeichen "Achtung Wildwechsel" ernstnehmen
• Warnzeichen "Achtung Jagdbetrieb" beachten (Treibjagden beginnen jetzt)
• Tempo reduzieren, vorausschauend & bremsbereit fahren
• ausreichend Abstand halten
Springt Wild auf die Straße, dann
• Gas wegnehmen
• abblenden
• hupen (mehrmals kurz, nicht dauerhupen)
Kommt es zur Kollision, dann
• Warnblinker einschalten, Warnweste anziehen, Warndreieck aufstellen und gegebenenfalls Verletzte versorgen
• Polizei oder örtliche Jägerschaft benachrichtigen. Wer dies verabsäumt, macht sich wegen Nichtmeldens eines Sachschadens strafbar und erhält keinen Schadensersatz durch die Versicherung.
1 Kommentar
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.