"Lerne so viel von den Kindern"
Lieselotte Fleischanderl ist Religionslehrerin an drei Volksschulen
ALBERNDORF (dur). "Die Arbeit mit Kindern hat mich immer fasziniert. Eigentlich wollte ich Kindergärtnerin werden", erzählt Lieselotte Fleischanderl. Zunächst musste die Alberndorferin am Hof der Eltern mitarbeiten, heiratete und bekam drei Kinder. "Ich wollte noch einen Beruf lernen, mit 33 habe ich eine Anzeige für einen Theologiefernkurs gesehen. Dass mich auch Bekannte dazu ermutigten, sah ich als Zeichen", sagt sie. Nach einer fünfjährigen Ausbildung unterrichtet sie nun seit 18 Jahren in Kaindorf, Kirchschlag und Reichenau. "Durch meinen Unterricht sollen die Kinder spüren, dass man sie gern hat, dass es gut ist, dass es sie gibt, so wie sie sind. Ich unterrichte anschaulich mit Herz, Hand und Hirn. Freies Beten ist mir wichtig. Jede Stunde wird die Klassenkerze, die die Schüler selber gestalten, reihum gegeben und jeder formuliert eine Bitte. Es gibt keine Stunde ohne Lieder und ich gestalte viele Bodenbilder zu Bibelgeschichten. Mit bunten Tüchern und Figuren stellen die Kinder das Erzählte als Bild am Boden nach. Es ist schön, wenn sie die Geschichten aufs eigene Leben übertragen, den tieferen Sinn erkennen", schildert Fleischanderl ihre Unterrichtsmethode. "Kinder sind spontan, ihre Gedanken kommen aus tiefstem Herzen. Man kann viel von ihnen lernen, ich gehe oft beschenkt nach Hause", sagt sie.
Intensive Arbeit
Die Erstkommunion ist die intensivste Zeit für Fleischanderl. "Da kommen schon viele Termine zusammen, die ich ehrenamtlich mache, aber es ist schön, wenn man viel Kontakt mit den Eltern hat, diese sich einbringen und durch ihre Kinder wieder Anknüpfungspunkte zur Kirche finden. Auch während des ganzen Schuljahres wird die Feierkultur durch den Religionsunterricht bereichert", meint sie.
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