Traditionskaufhaus Gielge sperrt zu

Mehr als zwei Jahrhunderte war das Geschäft in Betrieb. | Foto: Gielge
  • Mehr als zwei Jahrhunderte war das Geschäft in Betrieb.
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GRAMASTETTEN. Seit 250 Jahren gibt es im selben Haus in Gramastetten das Kaufhaus Gielge. Am 30. Juni endet nun die Geschichte des Geschäftes, Günther und Natalie Gielge gehen in den Ruhestand.

Geschäftstyp änderte sich

Ab 1850 wurde das Kaufhaus in fünf Generationen von der Familie Gielge geführt. Das alteingesessene Familienunternehmen hat zwei Weltkriege und große Wirtschaftskrisen mit dem Fleiß und Zähigkeit ihrer Besitzer überdauert. Im Laufe der Jahrhunderte änderten sich der Geschäftstyp und die verkauften Waren immer wieder. Gielge war ein Gemischtwarenhändler, wo man Waren aller Art bekam – ob Farben, Eisen- und Papierwaren, Geschirr, Waschmittel, Tabak, Textilien oder Lebensmittel. Noch vor 50 Jahren wurden Zucker, Pfeffer oder Salz offen in Papiersäckchen geschaufelt und gewogen. Man spürte, als in Linz die ersten großen Märkte öffneten und die Ansprüche der Menschen zunehmend wuchsen.
1969 vergrößerten die Geschäftsleute die Verkaufsfläche um 50 Quadratmeter. Als Ende der 80er-Jahre zwei Märkte in Gramastetten eröffneten, wurde 1990 das Warensortiment angepasst und die Lebensmittel aufgelassen. Textilien, Nähzubehör, Fotoausarbeitung, Papierwaren, Trafik und Spielwaren wurden zum Schwerpunkt. Im Jahr 2003 investierte die Familie Gielge in neue Geschäftsmöbel und Beleuchtung. Textilien wurden aufgelassen und das Sortiment für Bastelware, Schulware, und Geschenkartikel wesentlich erweitert. Die Dienstleistungen umfassten auch eine Putzerei und Näherei.

Positive Erinnerungen

Die ständige Einsicht und Umsicht, dass manche Warengruppen an einen Wendepunkt der Wirtschaftlichkeit angelangt sind, veranlasste jede Generation zu handeln. Der Blick in die Zukunft stellte immer neue Herausforderungen. 2011 beschloss Gielge die Post im Ort zu übernehmen. Somit wurde es den Gramastettner Bürgern erspart, nach Ottenheim zu fahren. In den letzten Jahren spürte Gielge die Konkurrenz aus dem Internet, die die Waren vom Staat durch wesentliche Steuerbegünstigungen billiger anbieten kann. "Auf diesen wenigen Quadratmetern gibt es viele positive Erinnerungen, an gegangene Menschen und an die vielen liebenswerten Situationen, die man mit den Kunden verbringen und erleben durfte", so die ehemaligen Geschäftsleute. 

Großer Abverkauf

Ab 11. Juni werden Bastel- Spielware, Geschenkartikel, Schulartikel und vieles mehr um 50 Prozent abverkauft.

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