Jugendliche verwüsteten WC in Gallneukirchen
Sogenannte Vandalenakte durch Jugendliche haben in Gallneukirchen stark zugenommen.
GALLNEUKIRCHEN (fog). Ein verwüstetes und teils beschädigtes öffentliches WC, eingeschlagene Glasvitrinen, Graffitis und Schmierereien, Ruhestörungen durch „Kofferraumpartys“ und einiges mehr – die Stadt Gallneukirchen hat sich entschlossen dagegen etwas zu unternehmen. „Die Jugendlichen erkennen nicht, was sie eigentlich anrichten“, meint Bürgermeisterin Gisela Gabauer (ÖVP). Das neue WC beim Rathaus, das 2015 um rund 100.000 Euro saniert und barrierefrei gemacht wurde, ist geheizt. Zur Abendstunde treffen sich hier Jugendliche, um zu rauchen oder Musik zu hören. Beliebte Treffpunkte sind auch das „Kindergartengasserl“ oder der Platz vor der Landesmusikschule. Das Jugendzentrum wird nicht von allen Jugendlichen genutzt.
Sozialprojekt startet
Neben einem Aufruf in der Gemeindezeitung wurde nun die „Soziale Initiative“ eingeschaltet, die das Projekt „Gemeinwesenorientierte Kinder- und Jugendarbeit“ in Gallneukirchen startet. Die 40.000 Euro Kosten teilen sich die Gemeinde und das Land OÖ unter Zuständigkeit des Soziallandesrates, Abteilung Kinder- und Jugendhilfe. Das Projekt wurde vorerst für ein Jahr genehmigt. Projektleiter ist Sebastian Hauser. Er hat mit Johann Garstenauer und Nicole Wiesinger zwei Gemeinwesenarbeiter aus der Region an seiner Seite. Bis 2013 war die Soziale Initiative bereits erfolgreich in der Gusenstadt tätig.
„Die Jugendlichen wissen oft nicht, was sie mit der überschüssigen Energie anfangen sollen“, sagt Hauser. Gemeinwesenarbeit unterscheide sich von einem Jugendzentrum dahingehend, dass die Mitarbeiter auf die Leute zugehen würden, zum Beispiel auf Parkplätzen oder in Parks. Hauser: „Unsere Erfahrungen sind, dass die Jugendlichen nicht abblocken, sondern froh sind, wenn sich Erwachsene für ihre Themen interessieren.“
Blauer Container
Geplant ist, den blauen Container zu reaktivieren, der früher gegenüber dem Bauhof stand. Da konnte laut Musik gespielt werden. „Wir brauchen einen neutralen Ort, wo sich Jugendliche treffen können“, sagt Gabauer. An diesem Ort sollen sie einer sinnvollen Freizeitbeschäftigung nachgehen.
Hauser möchte zusätzlich den „Wirtering“, ein Netzwerk mit den Gallneukirchner Gastronomen, wiederbeleben. Denn Vandalismus hängt nicht selten mit Alkoholkonsum zusammen. Hier ließe sich in Zusammenarbeit mit den Wirten einiges machen, zum Beispiel Taxiheimbringerdienste. Der Sozialarbeiter will auch die Konfliktparteien an einen Tisch bringen, etwa die Leute, deren Ruhe durch Jugendliche gestört wurde.
Zur Sache:
Nicole Wiesinger (Gemeinwesenarbeiterin), 0676/841314 426, nicole.wiesinger@soziale-initiative.at
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