Fall Julia H.
Anwalt der Familie im Interview
Philipp Tschernitz übernimmt ab sofort die juristische Vertretung von Julia Heides ältestem Sohn und deren Mutter. Julia Heide wurde im August diesen Jahres getötet, sie hinterließ drei Kinder.
VILLACH. Die WOCHE spricht exklusiv mit Philipp Tschernitz, dem Anwalt von Julia H.s Sohn, jener Frau, die im August hochschwanger in Feffernitz ermordet wurde.
WOCHE: Sie übernehmen ab sofort die juristische Vertretung für den ältesten Sohn Julia Heides und deren Mutter. Warum ist dies für die Familie ein wichtiges Prozedere?
PHILIPP TSCHERNITZ: Weil es einerseits für die Familie zu klären gilt, was tatsächlich passiert ist. Den Verlust der Mutter kann man nicht wiedergutmachen, für die finanziellen Ansprüche in den kommenden Jahren ist es wichtig für die Angehörigen so weit wie möglich eine Absicherung zu erwirken.
WOCHE: Wie werden Sie der Familie zur Seite stehen?
TSCHERNITZ: Zunächst durch die Begleitung im Strafprozess und in weiterer Folge im Zivilprozess die Ansprüche der Angehörigen durchsetzen. An oberster Stelle steht, dass man den Täter ausforschen und anhand von Beweisen auch verurteilen kann. Nicht minder wichtig ist die Vermeidung, dass über das Opfer aus unverständlichen Gründen Vermutungen und negative Gerüchte in Umlauf gebracht werden.
WOCHE: Wie lange werden die Ermittlungen noch dauern, bis es zum Strafprozess kommt?
TSCHERNITZ: Das lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht seriös beantworten.
WOCHE: Viel wird die Vorgangsweise des Anwaltes des mutmaßliches Täters kritisiert, da er Informationen an die Öffentlichkeit gibt, die missverstanden werden bzw. rufschädigend waren. Was sagen Sie dazu? Werden Sie dagegen vorgehen?
TSCHERNITZ: Zu so einem frühen Stadion der Ermittlungen ist es meines Erachtens nicht zielführend mit Details an die Öffentlichkeit zu gehen. Aber solange keine medienrechtlichen Bestimmungen verletzt werden, hat man dagegen leider keine Handhabe.
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Zur Sache
Die WOCHE-Spendenaktion für die drei Kinder läuft noch bis 1. Oktober 2019. Danach wird die Spendensumme auf ein Treuhandkonto überwiesen, das notariell verwaltet wird. Die Familie bedankt sich für die Unterstützung vieler Klein- und mehrerer Großspender.
Sie möchten helfen? Das Spendenkonto lautet auf den Namen "Spendenkonto Feffernitz". Der IBAN des Kontos: AT25 3900 0000 0118 6154.
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