Matschiedl
Die alte Linde steht im Mittelpunkt
Es war nicht immer leicht, aber für die Gastronomen Anna und Hannes Millonig ging es immer voran.
MATSCHIEDL. Wer vor dem Gasthaus "Zum Gustl" steht, merkt gleich, dass hier ein Baum die Ansagen macht. Mit ihren 450 Jahren ist die Linde vor dem traditionsreichen Haus der Mittelpunkt. Kein Wunder also, dass die beiden engagierten Wirtsleute ihren persönlichen Kultursommer unter diesem Baum stattfinden ließen.
Herzensangelegenheit
"Ich bin selbst Hobby-Musiker und deshalb war es eine Herzensangelegenheit, den Bands eine Bühne zu geben", erklärt Hannes Millonig. Und seine Frau Anna ergänzt: "Nachdem so lange gar keine Veranstaltungen stattfinden konnten, war es für alle wichtig, dass es wieder Konzerte gibt." Sechsmal öffnete sich der imaginäre Vorhang für regional bekannte Musiker wie Bergler Musi, Christ Kaye, The Furks oder Tamara Kapeller. "Wir hatten jedes Mal etwas Regenpech", erinnert sich das sympathische Paar und freut sich, dass weder Musiker noch Gäste sich davon abhalten ließen. "Organisatorisch war es manchmal eine Herausforderung, aber wir haben es geschafft", erinnert sich Anna Millonig. Beide sind sich sicher, dass es das nicht war und wollen weiterhin kleine, aber feine Kulturveranstaltungen unter ihrer ehrwürdigen Linde abhalten. Deshalb wurde das Ganze auch entsprechend "Lime Wood Music" benannt, mit dem Zusatz: Nature meets Culture.
Natur im Fokus
Ehrgeizige Pläne mit diesem wunderschönen Stück Land im Gailtal und dem dazugehörigen Gasthaus hatten der 42-jährige Hannes und seine Anna, die eigentlich Schneidermeisterin ist, schon immer. "Am Anfang", so die 30-Jährige, sollte die Natur ausschließlich im Mittelpunkt stehen." Es dauerte nach der Übernahme von den Eltern einige Jahre, bis das heutige Konzept Gestalt annahm und die Erfolgskurve, inklusive Spaßfaktor, steil nach oben zeigte. Dazwischen kam die Pandemie und wirkte sich auch in Matschiedl massiv aus. Das junge Paar nutzte die Zeit unter anderem für Renovierungsarbeiten, um alles in neuem, altem Glanz erstrahlen zu lassen.
Heute kocht der Chef selbst und es gibt viele Gäste, die nicht nur die gute Küche zu schätzen wissen, sondern auch die Übernachtungsmöglichkeiten an dem idyllischen Fleck. "Wir geben uns viel Mühe, damit sich jeder bei uns wohl fühlt", sind sich die Millonigs einig.
Auszeit für die Familie
Wie sehr die Eltern sich um um den Erfolg bemühen, merken auch die beiden Töchter mit vier und sieben Jahren. Damit sie nicht zu kurz kommen, gibt es nicht nur die Großeltern rundherum, sondern auch immer wieder kleine, bewusste Auszeiten für die junge Familie. Anna und Hannes hoffen sehr, dass sie ihre kulturellen Ambitionen weiterhin umsetzen können und dass der Lindenbaum vor dem Haus noch lange den Jahreszeiten trotzt.
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