Gemeindereportage Paternion
Leidenschaft für das Lebensmittel Nummer 1

Friedrich Gailberger ist seit 1988 beim Wasserwerk in Paternion.  Im Jahr 2002 hat er die Leitung übernommen. | Foto: MeinBezirk.at
  • Friedrich Gailberger ist seit 1988 beim Wasserwerk in Paternion. Im Jahr 2002 hat er die Leitung übernommen.
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Friedrich Gailberger ist seit 1988 Teil des Wasserwerks in Paternion. Im Interview für die Gemeindereportage erzählt er MeinBezirk.at über seine Aufgabenbereiche und gibt uns einen Einblick in ein spannendes Projekt.

PATERNION. "Damals hatte ich die Gelegenheit bei der Marktgemeinde Paternion anzufangen und wechselte bald darauf in die Abteilung Wasserwerk. Ursprünglich komme ich aus einem verwandten Handwerk, da ich gelernter Automechaniker bin, habe ich einige fachspezifische Ausbildungen gemacht und konnte mich schnell mit meiner Tätigkeit identifizieren. Heute muss ich ehrlich sagen, dass ich meinen Job als Trinkwasserversorger aus Berufung mache und mir nichts Besseres passieren konnte."

"Leitung 2002 übernommen"

Das Wasserwerk in Paternion versorgt rund 6000 Bürger mit bestem Trinkwasser, die Wasserversorgungsanlage besteht aus 136 Kilometern Trinkwasserleitungen, Hochbehältern, Schächten und mehreren Quellen samt Schutzgebiet. Das besondere hierbei ist, dass das Quellwasser ohne Fremdenergie und Aufbereitung bis zum Endkunden rinnt. Als im Jahr 2002 Gailbergers Kollege in Pension ging, übernahm er die Leitung des Wasserwerks. “Insgesamt sind wir drei zertifizierte Wassermeister, die die gesamte Gemeindewasserversorgungsanlage in Paternion betreuen.“

Anspruchsvoller Job

Langweilig wird es Gailberger und seinen Kollegen nicht. “Wir haben immer viel zu tun und schaffen unsere Hausaufgaben auch recht gut.“ Aufgrund des Alters der bestehenden Versorgungsleitungen sollte jedes Jahr 1,5 Kilometer an Bestandsleitungen erneuert werden. Durch die Verwendung von besten Materialien und durch die eigene Verlegung erreichen wir lange Standzeiten.

Gemeinsam zum Erfolg

Seit seinen Anfängen hat sich im Wasserwerk einiges getan. “Die Pläne gibt es mittlerweile auch in digitaler Form. Da der Großteil unseres Wasserleitungssystems erdverlegt ist, also nicht sichtbar, ist es umso wichtiger eine ordnungsgemäße Dokumentation zu machen, die wir für unsere tägliche Arbeit benötigen, sowie unsere Nachfolger für ihre Arbeit benötigen werden. Weiters ist das Netzwerk zwischen den einzelnen Wasserversorgern sehr wichtig. “Es geht nichts über die Unterstützung untereinander, ob ein einfacher Rat oder eine Aushilfe für dringend benötigtes Material. Ohne dem würde das alles nicht so gut funktionieren.“

Einsatz auch am Wochenende

Im Interview erklärt Gailberger weiters das System der Trinkwasserversorgung in Paternion. “Unsere Anlage startet im Osten mit der Messnerquelle bis zur Ortschaft Grießbichl ganz im Westen, den Riederquellen in Stockenboi und den Koschierquellen im Süden. Sollte mal eine Störung sein, bekommen wir über unsere Leitzentrale eine Meldung und können dann sofort und zielgenau einschreiten. Daher ist bei uns der Bereitschaftsdienst so wichtig, um auch außerhalb der regulären Dienstzeit die Wasserversorgung zu gewährleisten.“ Hier wechselt sich das Team wöchentlich untereinander ab.

Berufung und Leidenschaft

Auch die Nähe zwischen Wohn- und Arbeitsplatz bringt Friedrich Gailberger viele Vorteile. "Speziell, wenn es um den Bereitschaftsdienst geht, ist es wichtig erreichbar zu sein und bei Problemen sofort einschreiten zu können. Daher ist die Nähe zu meinem Wohnort für mich essenziell." Wie wichtig Gailberger nach all den Jahren seine Arbeit immer noch ist, merken wir, als er uns von den vielen Vorträgen und Veranstaltungen erzählt, die er neben seiner Arbeit betreut.

Projekt Wasserschiene

Das aktuelle Projekt der Marktgemeinde Paternion, welches mittlerweile gemeinsam mit der Marktgemeinde Weißenstein und der Stadt Villach betrieben wird, liegt dem Wassermeister am Herzen. Angefangen hat alles mit einem Benchmarking Projekt, dazu wurden die kaufmännischen und technischen Daten an den Projektpartner, der TU-Graz, übermittelt, die daraus Kennzahlen erstellt hat. Ein wichtiger Parameter war hierbei die Versorgungssicherheit der Region, wenn die größte Ressource plötzlich ausfällt. “Diesen Parameter haben wir uns für Paternion angeschaut. Mit der Messnerquelle, der größten Ressource unserer Wasserversorgung, haben wir im Normalfall zweimal so viel Wasser zur Verfügung, wie unsere Bürger eigentlich brauchen. Ohne die Messnerquelle sinkt die Versorgungssicherheit auf 56 Prozent für unsere Abnehmer." Diese Erkenntnisse waren der Anstoß für das Projekt Wasserschiene, das Paternion zusammen mit Weißenstein und Villach in Angriff genommen hat. „Wir haben uns auf die Suche nach einer Quelle gemacht und sind auf der Windischen Höhe fündig geworden. Nach vielen Rücksprachen mit dem Land Kärnten sind wir zum Entschluss gekommen, dass Paternion alleine die Kosten nicht stemmen kann. Wir haben mit der Marktgemeinde Weißenstein und der Stadt Villach zwei verlässliche Partner gefunden, mit denen wir das Projekt gemeinsam weiterentwickeln und verwirklichen.“ Nach der Einreichung verschiedener Studien und einem Businessplan an das Land Kärnten wurde das Projekt genehmigt und im September 2022 der Gemeindewasserversorgungsverband unteres Drautal gegründet. Gailberger ist froh, dass alles gelungen ist und sich die anfängliche Idee in so ein erfolgreiches Projekt umgewandelt hat. „Mit Blick auf die Zukunft wird es heute immer wichtiger, auf eine sichere Wasserversorgung zu schauen und Probleme frühzeitig zu erkennen. Mit der Hinzunahme einer neuen Quelle und dem gemeinsamen Ausbau mit Weißenstein und Villach ist es uns gelungen, unsere Wasserversorgung auch weiterhin für unsere Abnehmer zu sichern.“

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