Freihaltezone auf Gerlitzen Süd
Runder Tisch soll Lösungen aufzeigen
Erst sollte sie kommen. Dann wieder nicht. Die Freihaltezone auf der Gerlitzen Süd. Nun soll ein "Runder Tisch" Lösungen aufzeigen.
TREFFEN (aw). Sie wird als "Ultima Ratio" bezeichnet, das letzte Mittel der Wahl, die sogenannte "Freihaltezone". Diese gibt in einem definiertes Gebiet Schalenwild zum Abschuss frei, unabhängig vom Abschussplan und Schonzeiten. In Betracht gezogen werden kann sie, sofern forstlicher Bewuchs gefährdet ist.
Bisher einmal in Kärnten
Bisher in einem Kärntner Gebiet, der Göriacher Alpe, definiert, stand der Beschluss einer solchen auch für das Gebiet Gerlitzen Süd, Gemeinde Treffen, im Raum. "Man muss sich vorstellen, dass 70 Prozent der Bäume durch Schälschäden kaputt sind", sagt Bürgermeister Klaus Glanznig und verweist auf entsprechende Bilddokumente. Ganze Waldbereiche wären zerstört worden, die Wiederaufforstung schwierig. Und dabei ginge es nicht um den wirtschaftlichen Schaden allein: "Man darf die Schutzfunktion des Waldes nicht außer Acht lassen. Es handelt sich um Siedlungsgebiete." Vom Land Kärnten wäre eine Streichung der Fördergelder im Raum gestanden. "Es ist Pflicht der Gemeinde, sich darum zu kümmern", sagt Glanznig.
Gemeinsamer Antrag
Auch darum wäre im Juni vergangenen Jahres der Antrag auf Freihaltezone eingebracht worden - im Wissen aller Beteiligten, wie Glanznig betont. "Wir haben niemandem vor den Kopf gestoßen." Das Abstimmungsergebnis im Juni 2018 zählte 15 Stimmen dafür. "Es war ein Mehrheitsbeschluss aller Fraktionen", so Glanznig.
Selbst Gemeinderat und darüber hinaus Jäger und Waldbesitzer ist Georg Kleindienst (FPÖ). "Die Freihaltezone ist ein emotional sehr geladenes Thema", weiß er und verweist darauf, dass niemand das Wild "einfach abschießen will". Es gehe darum, eine ganzheitliche Lösung zu finden. "Im Wald soll jeder seinen Platz finden, Mensch wie Tier." Doch das sei beizeiten nicht so einfach, sagt er und erklärt: "Es ist ja so, dass der Tourismus sich ausweitet. in den Wald dringt." Das Wild konzentriere sich infolge auf Gebiete, wo es Ruhe hat. "Und äst hier punktuell alles nieder", sagt Kleindienst.
Runder Tisch Ende Jänner
Ob eine Freihaltezone das Mittel der Wahl ist, kann und möchte der Jäger nicht beurteilen. "Wir müssen alle Platz finden und genau das werden wir bei unseren Gesprächen berücksichtigen", sagt er.
Wie es weitergehen soll, wird nun an einem "Runden Tisch" erörtert. Am 31. Jänner setzen sich Vertreter aller Interessensgruppen, von Politik, Wildbach, Tourismus, "und so fort" zusammen. "Damit haben wir bereits einen Teil dessen, was wir wollten, erreicht. Dass alle miteinander reden", sagt der Bürgermeister. Denn das Ziel, so betont er, soll ein Konsens sein. Und zwar einer, "der für alle zufriedenstellend ist."
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