Das Schulwesen im Wandel
"Schulen sind jetzt bis 17 Uhr belebt"

Das Volksschul-Wesen geht mit der Zeit. | Foto: RegionalMedien
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  • Das Volksschul-Wesen geht mit der Zeit.
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Karin Frank und Gerhard Oberrauner haben jahrzehntelange Erfahrung in der Schulleitungs-Ebene. Sie sahen in den letzten Jahren zahlreiche Änderungen.

VILLACH LAND. Mit 32 Jahren Erfahrung als Lehrer und 16 Jahren als Direktor ist Gerhard Oberrauner mit Volksschülerinnen und Volksschülern schon durch verschiedenste Zeiten gegangen.Angefangen hat bei ihm alles am Wachsenberg bei Feldkirchen. "Das war meine erste Station als Lehrer. Ich musste in der Früh noch selbst den Ofen einheizen, als ich ins Klassenzimmer kam", erinnert sich der Finkensteiner lächelnd zurück. Für ihn ist es vor allem die Infrastruktur, die sich in den ganzen Jahren am stärksten veränderte. Angefangen bei den Tafeln, die heute schon teilweise digital und ohne Kreide funktionieren, zu den verstellbaren Tischen bis hin zu den Klassenräumen und Turnsälen, die heute viel größer und heller sind. Oberrauner: "Beim Kopierer musste man damals schnell sein. Der lief nämlich noch mit Spiritus und Farbe. Der erste Schüler hatte also ein klares Blatt und der letzte hat darauf fast nichts mehr gesehen." Oberrauner ist nun schon seit 16 Jahren Direktor in Goritschach.

Mehr Selbstbewusstsein

Bei den Kindern veränderte sich laut ihm vor allem das Selbstbewusstsein: "Die Kinder wurden wesentlich selbstbewusster und haben eine eigene Meinung. Im späteren Leben ist das ein großer Vorteil." Der Schulleiter verweist dabei auf die sozialen Medien, die seiner Meinung nach dazu beitragen. Leider gibt es aber auch negative Aspekte. "Wenn der Konsum zu groß ist und die Kinder mit den Medien alleine gelassen werden, besteht die Gefahr, dass der Respekt im Miteinander geringer wird und sie zur Gewalt neigen", warnt Oberrauner.

Ausgedehntes Schulwesen

Von einem Thema erzählten Oberrauner und Frank. Das Schulwesen wurde viel ausgedehnter. Die Kinder waren damals von 8 bis 12 Uhr in der Schule und sind dann nachhause gegangen. Heute kommen sie um 7 Uhr und sind teilweise bis 17 Uhr im Schulgebäude. Karin Frank:" Unsere Schule ist bis 17 Uhr belebt. Ich gründete 2002, in meinem ersten Jahr als Direktorin, die Hort-Gruppe. Seitdem stieg die Entwicklung der ganztägigen Betreuung auch bei uns rapide an."

Seit über 20 Jahren die Leiterin

Frank übernahm 2002 die Schulleitung und begleitete viele Kinder aus der Gemeinde Finkenstein bei den ersten Schritten ihrer Schullaufbahn. Ihr fällt vor allem auf, dass Kinder weniger Musikinstrumente spielen als vor 20 Jahren. Auch die Vereins-Sportlerinnen und Sportler werden im Volksschulalter weniger. "Die musikalische Förderung bleibt ein bisschen auf der Strecke. Viele Kinder haben bei Festen selbst gespielt, heute findet man kaum mehr ein Kind, das auf der Gitarre spielt", sagt Frank. Im Sportbereich versucht man in Latschach auch entgegenzuwirken. Zurzeit steht ihnen im Bereich der Ratnitzer Sprungschanze eine Langlaufloipe zur Verfügung. Zum Skifahren müssen sie aufgrund der fehlenden Skigebiete in der Nähe immer einen Bus organisieren, mit dem die Kinder dann auf das Dreiländereck oder die Gerlitze gelangen. Die Digitalisierung schreitet immer weiter voran. Der gravierendste Punkt ist für die langjährige Direktorin das Mitteilungsheft. Frank: "Die Grenzen zwischen Arbeitswelt und privatem Leben verschwinden immer öfter. Früher gab es das Mitteilungsheft, heute gibt es eine Plattform, auf der die Lehrerinnen und Lehrer immer erreichbar sind." Das Kollegium der Volksschule Latschach besteht ausschließlich aus weiblichen Lehrkörpern. Immer weniger männliche Personen kommen laut Frank in dem Beruf nach. Für Karin Frank ist 2024 das letzte Jahr als Direktorin. Mit Jänner 2025 verabschiedet sie sich in den wohlverdienten Ruhestand.

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