Motorsport: österreichischen Bergrennen
Mit Gefühl am Gaspedal auf Platz drei
Hubert Galli beschleunigt wieder in der österreichischen Bergmeisterschaft. In Slowenien steuerte er seinen Lola auf Rang drei.
ARNOLDSTEIN. Für den Bergrennfahrer der österreichischen Automobilszene waren die letzten drei Jahre geprägt von permanenter Rennabsage, bedingt durch die Pandemie. Aber jetzt dürfen die Piloten wieder Vollgas geben und darüber freut sich der Arnoldsteiner Hubert Galli ganz besonders.
Neuer Lola
„Ich habe mir kurz vor Corona-Ausbruch einen neuen Lola 3000 angekauft. Einen Formelwagen mit einer Spitzengeschwindigkeit von 260 km/h, einer Motorleistung von 470 PS und 3.000 Kubikzentimetern. Ich musste aber wegen der covidbedingten Meisterschaftsabsage für dessen ersten Renneinsatz bis vergangenen April zuwarten“, blickt Galli zurück. Nun darf er aber auf erfolgreiche Rechbergtage, den zweiten Lauf zur internationalen österreichischen Bergmeisterschaft für Automobile, zurückblicken. Mit viertbester Laufzeit in seiner Wertungsklasse für Formelrennwagen bis 3.000 Kubikzentimeter konnte er sich zurückmelden. Aber wie das so oft mit etwas Neuem ist, muss meist etwas nachgesteuert und optimiert werden. „Daher haben wir ein Rennen ausgelassen, am Getriebe nachgerüstet und Abstimmungen vorgenommen“, sagt der 50-jährige Laborant der Firma Chemson.
Erfolgreich optimiert
Am vergangenen Wochenende wurde der zweifache Familienvater dann für seine Mechanikerarbeit belohnt. Auf dem 4.200 Meter langen Bergkurs im Slowenischen Gorjanci/Novo Mestro. Vom Veranstalter wird der Kurs als Strecke mit geringem Höhenunterschied, flüssigen, unübersichtlichen Kurvenkombinationen und ständig wechselnden Asphaltbelägen beschrieben. Was so manches Fahrerteam bei der Wagenabstimmung bis an den Rand der Verzweiflung bringt. Nicht aber das Rennteam von Hubert Galli. Ihre Feinabstimmung passte perfekt und der Arnoldsteiner steuerte seinen Lola auf Rang drei in seiner Wertungsklasse zur österreichischen Bergrennwagen-Meisterschaft.
Leistbare Variante
Auf die Frage, warum Berg- und nicht Rundstrecken, hat der Gailtaler eine einfache Erklärung. „Das liebe Geld. Bergrennen sind für Privatfahrer die leistbarste Variante in der Formelklasse. Hier fallen für ein Rennwochenende nur 1.500 Euro an Kosten an. Vorausgesetzt, ich fahre reifenschonend und der Bolide bleibt heil“. Leider war das 2013 nicht so, erinnert sich Galli zurück. „Nach zwei Läufen als Führender beim Bergrennen auf die Simonhöhe gab ich im dritten Lauf richtig Vollgas und Risiko. Ich rutschte bei St. Urban von der Strecke. Zum Glück blieb ich unverletzt. Nur mein 700 PS starker Indycar war leicht beschädigt und konnte dank meines familiären Serviceteams mit Vater Hubert senior und Cousin Mario Moser kostengünstig wieder instand gesetzt werden. Sie sind eben die perfekten Schrauber und unterstützen mich noch heute vor und während jedem Rennwochenende“, sagt Hubert Galli mit einem großen Dankeschön.
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