Siegerehrung durch den Briefträger

Die neue Staasmeisterin im Marathon Sylvie Tramoy LC-Villach | Foto: Nik Nedwed
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VILLACH (cram). Groß war die Überraschung dreier österreichischer Marathonläuferinnen, als sie kürzlich in ihren Briefkästen einen Brief des Österreichischen Leichtathletik Verbandes vorfanden. Die kommentarlos versendeten Briefe enthielten Medaillen, händisch korrigierte Ergebnislisten und für die Villacherin Sylvie Tramoy den Marathonstaatsmeistertitel 2010.

Erste positive Dopingprobe
Der Ursprung dieser kuriosen Geschichte liegt bereits mehr als sechs Jahre zurück. 2008 lieferte die Wiener Langstreckenläuferin Susanne Pumper zwei positive Dopingproben ab und wurde nach einem langatmigen Streitverfahren für zwei Jahre wegen Verstoß gegen das Antidoping Gesetz gesperrt.

Wieder Dopingverstoß
Nach dem Ablauf der zweijährigen Dopingsperre stand Susanne Pumper, 2010 in Graz und 2011 in Bregenz, wieder bei Österreichischen Staatsmeisterschaften am Start. Bei einem in der Zwischenzeit laufenden Dopingverfahren gegen die Triathletin Lisa Hütthaler gab diese zu Protokoll, dass Susanne Pumper im Herbst 2008 bei ihr die verbotene Dopingsubstanz EPO gekauft habe, damit verstieß Susanne Pumper wieder gegen das Anti-Doping-Gesetz.

Acht Jahre gesperrt
Diesmal wurde sie von der Rechtskommission der Nada (Nationale Anti-Doping Agentur Austria) für weitere acht Jahre gesperrt, es wurden ab 2008 sämtliche Ergebnisse gestrichen und Meistertitel aberkannt. Ab diesem Zeitpunkt musste die Österreichische Leichtathletik Geschichte neu geschrieben werden, es wurden Bestenlisten und Rekorde annulliert, Ergebnislisten korrigiert und Meistertitel neu vergeben.

Ein Traum ging in Erfüllung
"Für mich", sagt die mit dem fünffachen Marathon- und vierfachen Halbmarathonstaatsmeister Roman Weger verlobte Französin Sylvie Tramoy, "ging mit dem Marathonstaatsmeistertitel ein großer Traum in Erfüllung."
"Ich freue mich wirklich über den ehrlich und sauber erlaufenen Titel und die Erkenntnis, dass es Gerechtigkeit gibt, doch gleichzeitig bin ich doch ein wenig traurig."
Denn: Keine Siegerehrung, kein Preisgeld und die Chance auf eventuelle Sponsorverträge ist auch vertan. "Zurzeit arbeite ich beruflich genauso hart wie im Training, da gibt es wahrscheinlich nicht so schnell eine zweite Chance auf einen Meistertitel mit Siegerehrung", so eine traurige Tramoy.

Das gleiche Prozedere
Kurioses Detail am Rande: Susanne Pumper erhielt nach der Hallen-Europameisterschaften 2005 in Madrid über 3.000 Meter, die Silbermedaille durch das gleiche Prozedere wie Sylvie Tramoy, nachdem die vor ihr platzierte Läuferin, die Türkin Tezeta Desalegin-Dengersa des Dopings überführt und gesperrt wurde. Die Geschichte rund um die Themen Doping und Sport bringt folgendes Fazit: Dopende Sportler zerstören nicht nur ihren eigenen Körper, sie zerstören auch Träume anderer Menschen.

Doping, die Kehrseite der Medaillen: Doping im Sport bedeutet nämlich meist eine akute Gefährdung der Gesundheit, die kaum abgeschätzt werden kann. Krebserkrankun-gen, Herzinfarkte bei extrem jungen Sportlern und Langzeitschäden sind die Folge.

Klarer Fall von Betrug
Nach Ansicht vieler Juristen ist Doping auch ein klarer Fall von Betrug.

Erythropoetin (EPO) ist eine im Sport verbotene Substanz, durch die sich rote Blutkörperchen vermehren.

Damit wird eine beachtliche Verbesserung der Sauerstoffaufnahmekapazität des Blutes erzielt. Die Substanz ist somit leistungssteigernd und fällt unter Doping. Durch die unkontrollierte Anwendung von EPO kann es zu Thrombosen und Kreislaufversagen kommen.

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