Gehörlosenskisport
Zweimal Köck bei den Deaflympics
Kristina und Melissa Köck starten für den SC Arnoldstein. Diese Woche geht es um Olympische Medaillen.
ARNOLDSTEIN/WERNBERG (Peter Tiefling). Kristina und Melissa Köck sind beide gehörbeeinträchtigt, aber meistern ihr Leben mit Bravour, finden im Skisport ihren Ausgleich zum Alltagsleben und haben in ihren Eltern Katja und Günther Köck vorbildliche Förderer.
Der Auslöser
Als erste der beiden Geschwister hat Melissa mit dem Skirennsport begonnen und hatte daher auch als Erste zu Weihnachten ein paar Rennski unter dem Christbaum als Präsent gelegt bekommen. „Da war ich ganz neidisch und mein Vater spornte mich damit unbewusst an auch Rennläuferin zu werden. Heute bin ich darüber sehr froh und glücklich. So darf ich dieses Wochenende wieder gemeinsam mit meiner Schwester bei den 19. Winter-Deaflympics im Gehörlosensport (Valtellina-Valchiavenna/Italien) für Österreich, den SC Arnoldstein und österreichischen Gehörlosenverband an den Start gehen“, kommuniziert Kristina. Dort hat sich die Leseratte und begeisterte Hobbybäckerin eine Top fünf-Platzierung in ihren Disziplinen Super-G, Slalom und Riesentorlauf zum Ziel gesetzt. „Kristina ist seit Geburt hörbeeinträchtigt (hochgradige Schwerhörigkeit 70), trotzdem aber eine ausgezeichnete Skiläuferin, die auch die größte Schwierigkeit im Gehörlosenskilauf – Gleichgewicht halten bei Nebelbeeinträchtigung auf der Strecke – sehr gut meistert“, sagt ihr Trainer im Alpinen Leistungszentrum Innerkrems Jürgen Albel, wo sie seit Jahren gefördert und trainiert werden.
Stockerlplatz erwünscht
Melissa, die jüngere in dem Geschwistertandem, erwartete sich einen Stockerlplatz. „Als mehrfache österreichische Staatsmeisterin und mehrfache Europacupsiegerin im Gehörlosenskisport darf sie ihre Erwartungshaltung schon etwas höher ansiedeln. Und ich glaube mit ihrer Fahrtechnik hat sie berechtigte Chancen auf einen Stockerlplatz bei den Deaflympics“, sagt Albel. Und dann hofft Melissa auch viele wackelnde Hände, oder „visuelles klatschen“, wie es richtig heißt. „Vielleicht können wir die Erfolge von den Olympischen Spielen in Russland 2015 wiederholen. Dort holten meine Schwester Kristina einmal Bronze und ich viermal Silber für unser Land. Wie auch immer das Ergebnis ist, wir werden sicher mit italienischem Rotwein auf die Teilnahme anstoßen. So wie es uns Landeshauptmann Peter Kaiser bei der offiziellen Verabschiedung mit auf den Weg gegeben hat“, dolmetscht der Trainer Albel.
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Das Geschwisterpaar
Namen: Kristina und Melissa Köck
Geboren: 07. August 1995/27. Juni 1997
Wohnhaft: Wernberg
Eltern: Katja und Günther Köck (Mutter)
Verein: SC Arnoldstein, Österreichischer Gehörlosenverband.
Ihre Disziplinen: Super-G, Kombination, Riesentorlauf, Slalom
Ausbildung: HAK Matura/Handelsschule Villach
Hobby: Lesen, Backen, Fitness/ DVD schauen, Volleyball, kochen
Unsere Eltern … sind für uns die absolute Nummer eins. Ohne sie hätten wir es nicht geschafft. Wobei unser Vater auch noch als Co-Trainer, Chauffeur, Berater und Servicemann in einer Person unterstützt.
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